Anime-VR-Brille. Erdacht von Midjourney.

Alle fragen „Warum?“ Alle fragen nach der „Killer-App“.

Unbestritten ist: Ein Mixed-Reality-Headset ist die natürliche Weiterentwicklung von Mac, iPhone, iPad und Watch. Und obwohl jede Plattform ihre eigenen Stärken mitbrachte, löste kein System vollständig die vorangegangenen Plattformen ab.

Bei einem „plattform shift“ übernehmen neue Computer(-formen) zuerst einzelne Eigenschaften, die schon zuvor existierten. Das Rad wird selten neu erfunden.

Dabei werden diese Features (technisch) nicht unbedingt besser, aber sie werden grundsätzlich bequemer – „convenient“.

MP3s auf dem iPod waren qualitativ nicht der CD überlegen, aber man konnte sie mitnehmen. E-Mails lassen sich nicht besser am iPhone als am Mac tippen, aber man ist immer erreichbar. Die Herzfrequenzmessung der Apple Watch ist nicht präziser als ein Brustgurt, aber es besteht kein Vergleich beim (Trage-)Komfort.

Die Frage ist deshalb nicht unbedingt was, sondern wie.

Ich spare mir einen Ritt durch die Geschichte, aber man denke an die Vorzüge von komplett kabellosen Kopfhörern, Multitouch-(Zeichen-)Tablets und an Smartphone-Kameras und wie wir zuvor arbeiteten und lebten.

Es wird immer Features geben, die nur neue Computer beherrschen. Oft ist es jedoch neuer Komfort und eine unvergleichbare Dienlichkeit für etablierte Tätigkeiten, die alles übertrumpft. Und wenn sich eine Plattform damit eingenistet hat, ändern sie die Bedeutung dieser Funktionen – vom Telefon zur Videokonferenz; von E-Mail zum Chat zum Slack bis zur schörkellosen Benachrichtigung.

Ich bin mir sicher: Apple kommt mit keinem Feature für sein Headset um die Ecke, an das niemand von uns bereits gedacht hat. Entertainment. Gaming. FaceTime. Die entscheidende Frage lautet: Sind diese Funktionen einfacher? Sind sie es wert, sich umzugewöhnen? Ist absehbar, dass damit alte Arbeitsabläufe neue Strukturen annehmen?

Die Höhe des vermuteten Preises stimmt mich zuversichtlich, dass Apples Prioritäten hier stimmen. Ohne Qualität, kein Interesse. Das sieht man an den bereits existieren VR-Brillen. Die „Reality Pro“-Hardware muss beeindrucken, um überhaupt eine Chance zu bekommen, alte Aufgaben neu zu denken.


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