Früher war SEO deutlich unkomplizierter: Unternehmen konnten durch den Einsatz einiger weniger Keywords und das Sammeln von Backlinks, unabhängig von deren Qualität, schnell auf der ersten Seite bei Google und anderen Suchmaschinen landen. Doch das hat sich grundlegend geändert.
Heute sehen sich Seitenbetreiber:innen mit ausgeklügelten Suchalgorithmen konfrontiert und stehen in harter Konkurrenz zu einer Vielzahl anderer Websites. Besonders Google hat im Laufe der Zeit zahlreiche zusätzliche SEO-Faktoren eingeführt, die maßgeblich darüber entscheiden, wo eine Website in den Suchergebnissen erscheint.
In diesem Kontext hat technisches SEO stark an Bedeutung gewonnen. In diesem Leitfaden erfährst du, welche technischen Maßnahmen notwendig sind, um deine Website für Suchmaschinen zu optimieren – von der Verbesserung der Ladegeschwindigkeit über mobile Nutzerfreundlichkeit bis hin zur fehlerfreien Indexierung.
Was ist technisches SEO?
Technisches SEO bezieht sich auf die Optimierung der technischen Aspekte einer Website, um deren Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern. Im Gegensatz zum inhaltlichen SEO konzentriert sich technisches SEO auf die Struktur und Performance der Seite.
Ein wichtiger Faktor ist die Website-Geschwindigkeit, da eine schnelle Ladezeit nicht nur das Nutzer:innenerlebnis verbessert, sondern auch das Ranking in den Suchmaschinen positiv beeinflusst. Ebenso muss die Seite mobilfreundlich sein, damit sie auf Smartphones und Tablets optimal funktioniert.
Ein weiteres zentrales Element ist die Sicherheit der Website, insbesondere die Verwendung von HTTPS, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten. Dies stärkt das Vertrauen der Nutzer:innen und wird von Suchmaschinen bevorzugt. Damit Suchmaschinen die Website problemlos durchsuchen und indexieren können, muss zudem die Crawlability sichergestellt werden.
Dazu gehört auch die richtige Handhabung von strukturierten Daten, die Suchmaschinen helfen, den Inhalt der Seite besser zu verstehen und entsprechend in den Suchergebnissen anzuzeigen. Technisches SEO umfasst zudem die Fehlerbehebung, wie die Korrektur von 404-Fehlerseiten und die Implementierung von korrekten Weiterleitungen, um sicherzustellen, dass die Website reibungslos funktioniert.
Insgesamt zielt technisches SEO darauf ab, die Website technisch so zu optimieren, dass sie für Suchmaschinen leicht zugänglich und besser bewertbar ist, was letztlich zu einer besseren Platzierung in den Suchergebnissen führt.
Die wichtigsten Grundlagen für technisches SEO erklärt
Die Kernkonzepte des technischen SEO umfassen verschiedene Maßnahmen, die die technische Infrastruktur einer Website optimieren, um ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern.
Die Crawlability der Website
Der Term bezeichnet die Fähigkeit einer Website, von Suchmaschinen-Bots – auch Crawler oder Spider genannt – problemlos durchsucht und indexiert zu werden. Diese Crawler durchkämmen das Internet, um Inhalte zu finden und in die Datenbanken von Suchmaschinen wie Google aufzunehmen. Wenn eine Seite gut „crawlable“ ist, bedeutet das, dass die Crawler alle wichtigen Inhalte der Website ohne Hindernisse erreichen können.
Für eine optimale Crawlability müssen folgende Punkte beachtet werden:
- Saubere Website-Struktur:
Eine klare und logisch aufgebaute Seitenhierarchie hilft den Crawlern, den Inhalt leicht zu finden.
- Vermeidung von Blockierungen:
Dateien wie die robots.txt dürfen keine wichtigen Seiten blockieren. Diese Datei gibt Crawlern Anweisungen, welche Seiten sie durchsuchen dürfen und welche nicht.
- Sitemaps:
Eine XML-Sitemap listet alle relevanten Seiten einer Website auf und erleichtert es den Crawlern, diese schnell zu finden.
- Vermeidung von toten Links und Fehlerseiten:
Fehlerseiten (wie 404-Seiten) und tote Links (defekte Links) erschweren den Crawlern
die Navigation.
- Interne Verlinkung:
Gute interne Verlinkungen zwischen den Seiten helfen Crawlern, den gesamten Inhalt der Website effizient zu entdecken.
Die Indexierung der Website
Nach dem Crawling entscheidet die Suchmaschine, welche Inhalte in den Index aufgenommen werden – einem riesigen Katalog aller durchsuchbaren Webseiten. Nur Seiten, die erfolgreich indexiert wurden, können in den Suchergebnissen auftauchen.
Faktoren wie Duplicate Content, schlechte Qualität oder noindex-Anweisungen können verhindern, dass eine Seite indexiert wird. Ein reibungsloser Crawling- und Indexierungsprozess ist entscheidend, damit die Inhalte einer Website überhaupt in den Suchergebnissen sichtbar werden und eine Chance haben, gut zu ranken.
Mobile-Freundlichkeit
Google pusht seit Jahren die Mobile-First-Indexierung: 2018 begann im deutschsprachigen Raum die Umsetzung dieser Strategie. Im Jahr 2020 kündigte Google an, ab März 2021 keine Inhalte mehr zu indexieren, die nur für Desktops optimiert wurden. Im Juli wurde der letzte Schritt zur vollständigen Mobile-First-Indexierung vollzogen: Seiten, die bisher vom Desktop-Googlebot gecrawlt wurden, werden jetzt vom Mobile-Googlebot erfasst.
Site Speed und Performance
Website Speed und Performance sind entscheidende Faktoren sowohl für die Benutzererfahrung als auch für die Platzierung in Suchmaschinen-Rankings. User erwarten heute schnelle Websites. Wenn die Seite zu lange lädt, springen viele Besucher:innen ab – oft innerhalb weniger Sekunden.
Lange Ladezeiten führen daher zu einer schlechten User Experience (UX), und die wiederum reduzieren die Verweildauer auf der Seite und erhöhen die Absprungrate (Bounce Rate). Das alles wird von Suchmaschinen abgestraft und führt zu schlechten Ranking-Ergebnissen.
Die Core Web Vitals
Heute unvorstellbar, aber früher bauten sich Websites Stück für Stück auf – User mussten warten. Um das Online-Erlebnis zu verbessern und damit die Website schneller lädt, hat Google die Core Web Vitals eingeführt. Diese messen Kennzahlen wie Ladezeit (Largest Contentful Paint, LCP), Interaktivität (First Input Delay, FID), INP (Interaction to Next Paint) und visuelle Stabilität (Cumulative Layout Shift, CLS).
Gut zu wissen: Obwohl es uns oft nicht auffällt, werden Websites immer noch nach und nach geladen. Bilder, Formulare und Überschriften erscheinen nämlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten, und jedes Element beeinflusst die Gesamtladezeit der Seite.
Um den Anforderungen ungeduldiger Nutzer:innen gerecht zu werden und die Core Web Vitals zu erfüllen, ist es daher entscheidend, die Leistungsfähigkeit einer Webseite im Detail zu verstehen und zu optimieren.
og:title Tags
Die Darstellung von Publisher-Beiträgen in den Google-Suchergebnissen kann erheblich schwanken. Dies liegt unter anderem daran, dass Google unterschiedliche Quellen verwendet, um Titel-Links für die Suchanzeige zu generieren. Obwohl Website-Betreiber:innen eigene Präferenzen angeben können, erfolgt die Erstellung dieser Links vollständig automatisiert durch Google.
Technische Fehler beheben: Häufige technische Probleme und deren Auswirkungen auf SEO
Technische Probleme auf einer Website können das Ranking erheblich beeinträchtigen und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen verschlechtern. Hier sind einige der häufigsten technischen Fehler und ihre Auswirkungen auf SEO:
- 404-Fehlerseiten (Seite nicht gefunden):
Wenn Nutzer:innen oder Suchmaschinen auf nicht existierende Seiten stoßen, entsteht eine 404-Fehlerseite. Das führt zu einer schlechten User Experience und signalisiert den Suchmaschinen, dass die Website nicht gut gepflegt ist. Zu viele 404-Fehler können das Ranking negativ beeinflussen.
- Defekte oder fehlerhafte interne Links:
Wenn interne Links auf fehlerhafte oder nicht existierende Seiten verweisen, führt das nicht nur zu einer schlechten Nutzer:innenführung, sondern hindert auch Crawler daran, die Website richtig zu durchsuchen. Das kann dazu führen, dass wichtige Seiten nicht indexiert werden.
- Langsame Ladezeiten:
Websites, die zu langsam laden, führen zu einer höheren Absprungrate und einem schlechteren Ranking in den Suchmaschinen. Dies wird von Google besonders negativ bewertet, da eine schlechte Performance das Nutzererlebnis stark beeinträchtigt.
- Fehlende oder fehlerhafte Weiterleitungen:
Wenn Seiten umgezogen oder gelöscht werden, sind 301-Weiterleitungen erforderlich, um Suchmaschinen und Nutzer:innen die neue URL mitzuteilen. Fehlerhafte oder fehlende Weiterleitungen führen zu toten Links und können das Crawling erschweren.
- Fehlerhafte Verwendung von Robots.txt oder Meta-Tags:
Eine falsche Konfiguration der robots.txt-Datei oder von Meta-Tags kann dazu führen, dass Suchmaschinen wichtige Seiten nicht crawlen oder indexieren. Das kann die Sichtbarkeit der Website stark einschränken.
- Duplicate Content (doppelte Inhalte):
Inhalte, die auf mehreren URLs oder Seiten erscheinen, verwirren Suchmaschinen, da sie nicht wissen, welche Version sie bevorzugen sollen. Dies kann zu einer Abwertung in den Rankings führen. Die Verwendung von Canonical Tags hilft, solche Probleme zu vermeiden.
- Nicht sichere Verbindungen (kein HTTPS):
Websites ohne HTTPS-Verschlüsselung werden von Google als unsicher eingestuft und können in den Rankings benachteiligt werden. Eine sichere Verbindung ist nicht nur für das Vertrauen der Nutzer:innen wichtig, sondern auch ein entscheidender
Ranking-Faktor.
Technisches SEO – Checkliste zum Umsetzen
- Website-Geschwindigkeit
- Ladezeiten testen: Nutze Tools wie Google PageSpeed Insights oder GT metrix.
- Bilder optimieren: Komprimiere Bilder und verwende moderne Formate (z um Beispiel WebP).
- Browser-Cachingaktivieren:Stellesicher,dassstatischeInhalteimCachegespeichert werden.
- Minimierung von HTTP-Anfragen: Reduziere die Anzahl der Elemente auf einer Seite.
- Mobile-Freundlichkeit
- Responsive Design sicherstellen: Teste die Benutzer:innenfreundlichkeit auf verschiedenen Geräten.
- Mobile-Friendly-Test: Verwende das Google Tool ,um die mobile Benutzer:innenfreundlichkeit zu überprüfen.
- Sichere Verbindung (HTTPS)
- SSL-Zertifikat einrichten: Stelle sicher, dass die gesamte Website über HTTPS zugänglich ist.
- Mixed Content behebe: Überprüfe, ob alle Ressourcen über HTTPS geladen werden.
- Crawlability
- Robots.txt überprüfen: Stelle sicher, dass wichtige Seiten nicht blockiert werden.
- Sitemap erstellen: Generiere eine XML-Sitemap und reiche sie bei der Search Console ein.
- Broken Links identifizieren: Verwende Tools, um defekte Links zu finden und zu beheben.
- Indexierbarkeit
- Meta-Tags überprüfen: Stelle sicher, dass keine wichtigen Seiten mit noindex gekennzeichnet sind.
- Canonical-Tags setzen: Vermeide Duplicate Content durch die Verwendung von Canonical-Tags.
- Strukturierte Daten
- Schema Markup implementieren: Verwende strukturiertes Daten-Markup, um Suchmaschinen den Inhalt besser zu vermitteln.
- Rich Snippets testen: Nutze den Rich Results Test von Google, um sicherzustellen, dass deine strukturierten Daten korrekt sind.
- Fehlerbehebung
- 404-Fehlerseiten überwachen: Identifiziere und behebe 404-Fehler, indem du Weiterleitungen einrichtest.
- 301-Weiterleitungen einrichten: Stelle sicher, dass umgezogene Seiten korrekt weitergeleitet werden.
- Optimierung der internen Verlinkung
- Interne Links strategisch setzen: Verlinke relevante Inhalte miteinander, um die Benutzerführung zu verbessern.
- Anchor-Texte optimieren: Verwende aussagekräftige Anchor-Texte für interne Links.
- Technische SEO-Überwachung
- Regelmäßige SEO Audits durchführen: Führe regelmäßig technische SEO Audits durch, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Google Search Console nutzen: Überwache die Leistung deiner Website und behebe empfohlene Probleme.
Technisches SEO – ein fortlaufender Prozess und kein einmaliger Fix
Das technische SEO spielt eine entscheidende Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung und hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die zentralen Aspekte des technischen SEO umfassen:
- die Optimierung der Website-Geschwindigkeit
- die Gewährleistung der Mobilfreundlichkeit
- die Implementierung von HTTPS für Sicherheit sowie
- die Verbesserung der Crawlability und Indexierung.
Eine saubere Seitenstruktur, die Vermeidung technischer Fehler und die Verwendung von strukturierten Daten sind ebenfalls von großer Bedeutung. Durch regelmäßige technische Audits und die Nutzung von Tools wie der Google Search Console kannst du Probleme frühzeitig identifizieren und beheben, was nicht nur die Benutzererfahrung verbessert, sondern auch deine Sichtbarkeit in den Suchmaschinen steigert.
Aber: Insgesamt ist technisches SEO kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess, der regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen erfordert. Setzt du die oben genannten Maßnahmen akkurat um, stellst du sicher, dass deine Website nicht nur für Suchmaschinen optimiert, sondern auch für die User optimal zugänglich ist.
Das erscheint dir alles zu komplex und aufwendig? Dann schau doch einmal in das OnlineMarketing.de-Dienstleisterverzeichnis rein. Darin findest du Expert:innen, die dir bei deiner Website und deinem technischen SEO direkt weiterhelfen können.
Powered by WPeMatico