Die beste Nachricht gleich vorweg: Das Shure MV7+ (Affiliate-Link) versteht iOS und iPadOS – es ist ein „first-class citizen“ auf Apples mobilen Betriebssystemen.
Für rund 300 Euro verkauft es sich sicherlich zuerst an Kund:innen mit PC und Mac. Mein Ohrenmerk lag jedoch – hoffentlich nachvollziehbar – auf den Recordings über ein iPhone oder iPad.
Trotzdem schwang es in den vergangenen drei Monaten über meinen macOS-Desktop – genau genommen seit „Bits und so“ Episode #899. Einen Klangeindruck, der durch die gewohnte Podcast-Pipeline wanderte, bekommt ihr entsprechend in den letzten 15 Episoden – inklusive meiner (Voiceover-)Video für #one.
Alltagsnah: Der kleine Bruder des populären SM7B merkt sich eigenständig alle seine Einstellungen. Diese Settings, die ihr über MOTIV Mix dem Mikrofon an macOS anlernt, bleiben beim Umstöpseln erhalten.
Das schaffen auch andere Mikrofone. Shure springt aber deutlich weiter: MOTIV Audio auf iPhones und iPads setzt unabhängig vom Mac die Hochpassfilter, den Denoiser sowie alle Klangeinstellungen.
Diese Möglichkeit ist leider nicht bei allen Mikrofon-Mitbewerbern selbstverständlich. Ganz im Gegenteil: Dort ist man lediglich als „Bürger zweiter Mikrofon-Klasse“ unterwegs.
Und auch wenn ich viele böse Kommentare über die visuelle Gestaltung der Software verlieren könnte, tut sie, was sie soll. Sie spielt sogar Firmware-Updates für das Mikrofon ein. Bei vielen anderen Anbietern scheint so etwas unvorstellbar.
„It’s a S(h)ure thing“: Über USB-C verbindet sich das Mikrofon mit einem iPhone (15) oder jedem aktuellen iPad. Ihr könnt gleichzeitig das MV7+ über XLR an ein Audiointerface hängen; für Backup-Aufzeichnungen oder einen parallelen Livestream1.
Die MOTIV-Audio-App nimmt aber nicht nur auf, sondern schneidet euch sogar WAV-Dateien in Audio-Häppchen. Die bessere App dafür bleibt natürlich das Ferrite Recording Studio. Über den integrierten (Klinken-)Kopfhöreranschluss hört ihr so eure Aufnahmen latenzfrei mit.
Wenn ihr euch temporär stummschalten möchtet, klappt das über eine Berührung des (wahlweise bunten) LED-Panels auf der Oberseite des Mikrofons – quasi „Stummschalten per Geste“.
Diese Farbleiste konfiguriert ihr kurioserweise aber ausschließlich über MOTIV Mix am Desktop. Die LED lässt sich dabei auch nicht komplett abschalten. Allerdings kann man das Touchpanel so weit dimmen, dass es fast nicht mehr zu sehen ist.
Ich würde trotzdem einen Ausschalter in der Software bevorzugen; die „16,8 Millionen Farboptionen“ sind für dieses Mikrofon verspielter, als das notwendig wäre.
Alle anderen Software-Funktionen machen jedoch den Unterschied: „Voice Isolation“, „Echtzeit-Denoiser“ und „Popper Stopper“ funktionieren in Kombination mit der 180-Grad-Ausrichtung und wandeln es zu einem „Set and forget“-Mikrofon. Einmal einrichten, nie wieder anfassen und zuverlässig aufzeichnen.
Ein Beispiel: Wir nehmen „Bits und so“ gewöhnlich zur nächtlichen Stunde am Wochenende auf. Mein Bürozimmer auf dem Nokia-Campus ist dann entsprechend flüsterleise. Allerdings hört man im Sommer ganz leise die Kühlung – respektive die Heizung im Winter. Aktiviert den Echtzeit-Denoiser, hört ihr von diesen Hintergrundgeräuschen nichts mehr – egal ob’s Sommer oder Winter ist.
Über Klangcharakteristik und Klangsignatur schrieb das Internet bereits ausführlich über seinen Vorgänger – das Shure MV7. Es äußerte sich sehr positiv; insbesondere im Vergleich zum populären SM7B.
Für mich war aber erst das MV7+ interessant, weil’s einen USB-C-Anschluss mitbringt. Ich versprach mir einen „Allrounder“, der fanatisch klingt und unkompliziert funktioniert. Nach drei Monaten kann ich sagen, dass der MV7+ nicht alle diese Erwartungen erfüllt, sondern übertraf.
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