Der nach wie vor populäre Kurznachrichtendienst Twitter verändert sich seit der Übernahme durch Elon Musk Ende November 2022 in einem rasantem Tempo. Derzeit setzt das Unternehmen einige erstaunliche Neuerungen um und versucht auch das Bezahlmodell Twitter Blue für User beliebter zu machen. Unterdessen hat das Unternehmen jedoch mit einem massiven Umsatzrückgang zu kämpfen. Einsparungen werden daher bereits bei der Miete vorgenommen – auf drastische Art und Weise.

Update über Update bei Twitter

In den vergangenen Wochen und Monaten hat die Social-Plattform zahlreiche Neuerungen eingeführt. Zu den jüngsten zählt unter anderem auch die Option, Tweets statt mit bis zu 280 mit bis zu 4.000 Zeichen zu versehen. Diese Veränderung ist Teil einer größeren UI-Anpassung. So bietet Twitter neuerdings auch die Option, im Tweet Elemente zu fetten, zu unterstreichen oder kursiv zu setzen. Darüber hinaus gibt es einen Bookmark Button zum Merken von Tweets und der Wechsel zwischen den verschiedenen Timelines wird vereinfacht.

Mit den Twitter Coins wiederum, an denen das Unternehmen aktuell arbeitet, sollen Twitter-Nutzer:innen Creator für deren Inhalte finanziell belohnen können. Für Creator soll es zudem auch bald ein Awards Feature geben, das die Monetarisierung ankurbelt. Damit möchte die Plattform mehr Creator an sich binden und die eigenen Einnahmen steigern.

Twitter möchte jedoch auf allen Ebenen neue Erfahrungen und Optionen bieten. So arbeitet das Unternehmen nach Insights des Reverse Engineers Alessandro Paluzzi momentan auch an einem Video-Chat-Feature.

Und eine der jüngeren Entwicklungen auf der Plattform, der kürzlich eingeführte View Counter, bekommt aufgrund des Feedbacks viele User einen neuen Platz. Er wird jetzt auf der rechten Seite bei Tweets angezeigt, statt auf der linken.

Die Liste der Neuerungen ist lang und ließe sich hier noch weiter ausführen. Zu den wirtschaftlich wichtigsten Veränderungen auf der Plattform gehört jedoch das neu gestaltete Bezahlmodell Twitter Blue.

Neuigkeiten für Twitters Bezahlmodell Blue: Jahresabonnements mit Preisnachlass angeboten

Ende 2022 gab CEO Elon Musk bekannt, dass Twitter Blue-Nutzer:innen, die das Privileg einer Verifizierung mit dem blauen Haken genießen, bei Tweet Replies vom Algorithmus priorisiert werden sollen. Außerdem können sich Twitter Blue User über die neue Option, Videos mit einer Länge von bis zu 60 Minuten hochzuladen, freuen. Diese können eine Dateigröße von bis zu 2 GB und eine Auflösung von 1080p haben, aktuell ist das Feature allerdings nur für die Web-Version verfügbar. Weitere Features, die exklusiv für Twitter Blue-Abonnent:innen verfügbar sind, sind unter anderem der Zugriff auf Lesezeichenordner, personalisierbare App Icons, ein Reader Interface für das Lesen längerer Threads sowie die Option, die Veröffentlichung eines Tweets innerhalb eines kurzen Zeitraums rückgängig zu machen.

Noch ist das Bezahlmodell jedoch kein einschlägiger Erfolg. Womöglich bietet das Unternehmen auch deshalb ein Jahresabonnement für 84 US-Dollar pro Jahr an. Bei diesem Modell zahlen Nutzer:innen deutlich weniger als beim monatlichen Abrechnungsmodell. Davon berichtet Chris Messina, seit jeher ein intensiver Twitter User und bekannt für die Erfindung des Hashtags.

Twitter Blue sollt ebenso wie das Werbegeschäft Twitters Umsatz deutlich steigern. Doch dieser ruft bei der Unternehmensführung derzeit Besorgnis hervor.

Twitter-Umsatz um 40 Prozent eingestürzt

Im vergangenen Herbst haben viele Werbekund:innen ihre Ads bei Twitter eingestellt oder pausiert, weil die Plattform die Content-Moderation so sehr vernachlässigt hat, dass das Werbeumfeld als deutlich weniger seriös als vor der Übernahme durch Elon Musk gilt. Ende November 2022 waren die Werbeeinnahmen von Twitter in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) im Jahresvergleich um 15 Prozent und die wöchentlichen Buchungen um 49 Prozent zurückgegangen. Um dem Verlust von Werbeeinkünften entgegenzusteuern, hat die Social-Plattform zum Beispiel kürzlich die Richtlinien für politische Werbung gelockert.

Das Unternehmen versucht auf verschiedenen Wegen, den Umsatz wieder anzukurbeln, muss dabei aber vorerst beunruhigende Zahlen verarbeiten. Nach Informationen des New York Magazine und von The Verge ist der Umsatz Year Over Year um ganze 40 Prozent eingebrochen.

Im Artikel von Zoë Schiffer, Casey Newton und Alex Heath heißt es unter anderem:

Musk replaced Twitter’s old culture with one of his own, but it’s unclear, with so few workers and plummeting revenues, if this new version will survive. 

Um den Umsatz zu steigern, gibt es bei Twitter indes auch einige ausgefallene Überlegungen. Nach Informationen der The New York Times soll das Unternehmen in Betracht ziehen, Usernamen zu verkaufen. Einzelne Handles könnten in Auktionen an die Meistbietenden vergeben werden, heißt es. Dieser Verkauf von Namen erinnert den Ausverkauf von Twitter-Memorabilia aus dem Hauptquartier.

Um wiederum Kosten einzusparen, hat Twitter inzwischen drastische Maßnahmen ergriffen. Es wurden in den vergangenen Monaten nicht nur tausende Mitarbeiter:innen – zum Teil auch hochrangiges Personal – entlassen, sondern auch Mietzahlungen für Twitter-Büros eingestellt. In Singapur haben Twitter-Mitarbeiter:innen kürzlich per Mail erfahren, dass sie künftig von Zuhause aus arbeiten sollen. Die Miete für das Bürogebäude, in dem sie bis dato gearbeitet hatten, wurde nicht mehr gezahlt. Berichten zufolge haben die Vermieter:innen verbliebene Mitarbeiter:innen sogar schon aktiv des Gebäudes verwiesen. Die Kultur Twitters hat sich auf jeden Fall verändert.

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