Der Skandal um antisemitische und rechtsradikale Inhalte auf Elon Musks sozialem Netzwerk X erreicht einen neuen Höhepunkt. Nach einem alarmierenden Bericht von Media Matters haben bedeutende Unternehmen wie Disney, Apple und IBM beschlossen, ihre Werbung auf der Plattform einzustellen. Elon Musk reagiert darauf mit einer drastischen Ankündigung und kündigt eine „thermonukleare Klage“ gegen die Medienbeobachtungsorganisation an.

In einem Post auf X weist Musk die Vorwürfe von Media Matters zurück und kündigt an, die Organisation vor Gericht zu bringen. Er betont dabei sein Recht auf freie Meinungsäußerung und beschuldigt Media Matters, X aktiv anzugreifen und Werbekund:innen irrezuführen.

Disney, Apple, IBM und weitere stoppen Werbeschaltung

Die Auswirkungen des Skandals sind nicht nur auf die Person Elon Musk beschränkt. Große Unternehmen wie Disney, Apple und IBM haben sich entschieden, ihre Werbung auf X zu stoppen. 

Auch die ESPN-Konten blieben nach Disneys Ankündigung inaktiv. Die ESPN-Senderfamilie gehört zu 80 Prozent ABC (American Broadcasting Company, ihrerseits im Besitz von The Walt Disney Company) und postet mit den eigenen Accounts vor allem am Wochenende Live-Berichte zu Sportevents. Wie Wes Davis von The Verge berichtet, ist X ist einer der beliebtesten Orte im Web, um über Sport zu diskutieren. Wenn die ESPN-Konten keine Inhalte mehr veröffentlichen, könnte das zumindest symbolisch ein Problem für die Plattform bedeuten.

Media Matters berichtet über brisante Werbeplatzierungen

Media Matters wirft X vor, antisemitische und rechtsradikale Inhalte nicht ausreichend zu filtern und darüber hinaus Werbeanzeigen neben entsprechenden Beiträgen auszuspielen. Der Bericht zeigt, wie Werbung von Unternehmen wie IBM, Apple und weiteren in Verbindung mit positiven Äußerungen über Adolf Hitler und der Ideologie des Nationalsozialismus erschien. Zudem hat Musk kürzlich für Aufsehen gesorgt, weil er einen antisemitischen Post auf der Plattform aktiv unterstützte.

Folgen für die Werbekund:innen

Der Boykott der großen Unternehmen verdeutlicht die wachsende Besorgnis über den Mangel an Kontrolle über die Platzierung von Werbung auf X. Diese wird, wie auf den meisten Plattformen, anhand von Demografiemerkmalen, Wohnort oder Interessen der Nutzer:innen ausgespielt. Werbekund:innen sind darauf angewiesen, dass die Plattform Hassrede konsequent entfernt, um ein positives Umfeld für ihre Marken zu gewährleisten. Der Werbeboykott zeigt, wie Unternehmen vermehrt Verantwortung von den Plattformen fordern, auf denen sie werben.


Ein Jahr Elon Musk:

So (un)beliebt sind X und Musk

Elon Musk vor X-Logo
© Duncan.Hull (eigenes Werk) – Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

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