Das Ziel ist klar: Apple möchte den Umsatz steigern und optimiert dafür die Werbemöglichkeiten für Advertiser. Und nicht nur das; der Tech-Konzern hat jüngst eine deutliche Preissteigerung für Streaming-Dienste wie Apple TV+ bekanntgegeben. Jetzt folgt die Ankündigung, dass im App Store künftig mehr Ads zu sehen sein werden als je zuvor. Das zahlt auf den Plan des Konzerns ein, die Einkünfte über Werbung im kommenden Jahr zu verdoppeln. In allen Ländern außer China sollen ab dem 25. Oktober Ads im Today Tab und in einer „You Might Also Like“-Sektion in App Listings auftauchen.

Ads im App Store werden farblich und mit einem Icon markiert

Joe Rossignol berichtet für MacRumors von einer Mail Apples an Entwickler:innen, die diese von den neuen Werbeanzeigen unterrichtet. Demnach können Werbetreibende erstmals im Bereich des Today Tabs ihre Anzeigen platzieren. Bis dato hatte Apple dort nur eigens kuratierte Inhalte vorgeschlagen. Auf Apples Seite zum Today Tab und der dazu passenden Ad-Option heißt es:

With a Today tab ad, your app can appear prominently on the front page of the App Store – making it some of the first content users see when they begin their App Store visit. The prominence of this placement makes it a good option to drive awareness of your app, especially for new content launches, special events, and seasonal promotions.

Für eine Ad in diesem Bereich wird eine Produktseite herangezogen, die Advertiser im Bereich App Store Connect erstellen müssen. Diese muss mindestens vier Fotos im Portraitformat oder fünf Fotos im Landscape-Format beinhalten. Das Team der Apple Search Ads wird die Werbeanzeige dann prüfen und gegebenenfalls freigeben. Wird eine Ad im App Store angezeigt, ist sie durch eine farbliche Hinterlegung – in Hellblau oder Pastellgrün zum Beispiel – sowie das blaue Icon mit dem Schriftzug „Ad“ klar zu erkennen.

Im Bereich der App Listings können Anzeigen in der Sektion „You Might Also Like“ – die unter den aufgeführten Apps erscheint – integriert werden. Das stellt für Advertiser eine spannende Option dar, dürfte für die App-Betreiber:innen aber befremdlich sein. Immerhin können Konkurrenz-Apps im Umfeld ähnlicher Apps für sich werben. Das sorgt für Kritik, etwa bei Tech-Experte Florian Mueller:

In Zukunft noch mehr Ads bei Apple?

Der Tech-Konzern könnte auch außerhalb des App Stores auf mehr und neue Integrationen von Ads setzen, um den Umsatz zu maximieren. Mit Werbung im Bereich Apple Maps wurde bereits experimentiert. Apple-Experte Mark Gurman spekulierte zuletzt sogar, dass Apple Werbung in Podcasts, zu Apple TV+ und in weitere beliebte Dienste bringen könnte. Immerhin sei es das Ziel von Chief Financial Officer Luca Maestri, die Werbeeinkünfte im kommenden Jahr zu verdoppeln. In diesem Kontext arbeitet Apple allem Anschein nach auch am Aufbau einer eigenen Demand Side Platform. Die Vermutung, dass Apple also künftig noch mehr Bereiche aus den eigenen Diensten nutzen wird, um sie in wertvolle Werbeinventare umzuwandeln, liegt nahe.



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