Ein vollständig KI-generierter Radiosender startet schon diesen Sommer in Deutschland. Darüber berichtet unter anderem das ZDFheute.
Von ChatGPT zu “RadioGPT”: Ein #Radiosender, der ausschließlich von einer #KI betrieben wird, soll noch in diesem Sommer in Deutschland den Betrieb aufnehmen. https://t.co/1SOjCUDYYr
— ZDFheute (@ZDFheute) June 26, 2023
Damit kommt der erste Radiosender ohne Menschen in Deutschland – wobei, ganz ohne den Faktor Mensch läuft die Bereitstellung dann nicht. Doch zunächst möchten wir dir aufzeigen, wie das erste KI-Radio in Deutschland funktioniert.
Nach US-amerikanischem Vorbild: Nach RadioGPT kommt KI-Radio auch zu uns – und bietet lokale Informationen von Social-Plattformen
Die Auswahl der Musik und die Moderation von dem ersten deutschen KI-Radiosender werden computergeneriert, gab die Sendergruppe Audiotainment Südwest aus Mannheim kürzlich bekannt. Das Ganze ist ein Pilotprojekt von Audiotainment Südwest zusammen mit dem US-Unternehmen Futuri Media. Das Unternehmen aus den USA verfügt über die notwendige Software und betreibt bereits dortzulande einen KI-Sender namens RadioGPT. Der KI-generierte Radiosender soll hierzulande ein technikaffines junges Publikum zwischen zehn und 40 Jahren ansprechen. Nach dem US-amerikanischen Vorbild wird das digital verbreitete Programm neben Musik, dem Wetter und Nachrichten auch regionale Informationen verbreiten. Der Clou dabei ist: Letzteres soll durch eine automatisierte Auswertung von Social Media passieren – und zwar angelehnt an die Region, heißt es. Auf diese Art würden die Hörer:innen stärker eingebunden werden, lautet die Meinung der Betreiber:inenn.
YouTube Music rollte kürzlich offiziell „Create a radio“ für Android und iOS aus. Das Feature ermöglicht es dir, deinen eigenen individuellen Radiosender zu erstellen. Wähle einfach deine Lieblings-Artists und -Songs aus und lass den Algorithmus die Reihenfolge der Tracks bestimmen.
„Create a Radio“:
Erstelle jetzt deinen eigenen Radiosender auf YouTube Music
Das Radioprogramm ist zwar KI-generiert, doch für die Kontrolle benötigt es Menschen
Programmgeschäftsführerin Valerie Weber, die zuvor mehrere Jahre als Hörfunkdirektorin beim öffentlich-rechtlichen Westdeutschen Rundfunk arbeitete, sagte:
Wir sehen das KI-Angebot als eine Erweiterung unseres Angebots und werden hier eher neue Stellen schaffen – das zusätzliche Programm kostet ja eher mehr Betreuungskapazitäten.
Aus ethischen Gründen solle somit nichts ausgestrahlt werden, das nicht von Menschen in gewisser Weise kontrolliert beziehungsweise betreut wird. Schließlich ist eine der größten Herausforderungen von KI die, dass Tools wie ChatGPT und Co. falsche Informationen, diskriminierende Aussagen und vorurteilsbehaftete Angaben generieren können, die bei einer Veröffentlichung unerwünschte oder gar gefährliche Folgen haben könnten. Vor diesem Hintergrund sagte Weber weiter, das Komplexeste werde neben der technologischen Umsetzung der eigene Rahmen für den ethischen Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten sein. Zu den technischen Herausforderungen gehöre, gute und emotionale Stimmen aus dem Computer zu entwickeln.
KI-Radio soll kein Ersatz für Radio mit Menschen werden
Ein Stellenabbau sei mit dem Start des neuen KI-Radiosenders auch nicht verbunden und es sollen auch keine bisherigen Radioprogramme ersetzt werden, heißt es. Zum Portfolio des Medienhauses zählen die Sender bigFM, RPR1, Radio Regenbogen und Regenbogen Zwei. Das neue KI-Radioprogramm zählt den Angaben zufolge dann zur Markenfamilie von bigFM. Es werde ein neues Programm, das „klar und transparent als synthetisches Programm mit KI“ gekennzeichnet werde, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Kai Fischer. Wie ein KI-Sender klingt, kannst du dir hier anhören.
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