In den letzten Jahren hat sich die Zusammenarbeit mit Nano-Influencern für Marken zu einer lohnenden Strategie entwickelt. Nano-Influencer sind Influencer mit einer Follower-Basis von maximal 10.000, punkten besonders durch ihre enge Bindung zur Community und bieten Marken eine authentische und fokussierte Möglichkeit, ihre Zielgruppe anzusprechen. Anders als bei Influencern mit größerer Reichweite, bei denen Quantität oft im Vordergrund steht, liegt der besondere Wert der Nano-Influencer in der Qualität der Interaktionen und dem tiefen Vertrauen ihrer Follower. Erfahre im Artikel, was im Umgang mit Nano-Influencern zu beachten ist.

Nano-Influencer: Authentizität und Nähe als Erfolgsfaktor

41 Prozent der deutschen Influencer Marketer geben an, regelmäßig mit Nano-Influencern zusammenzuarbeiten („The State of Influencer Marketing in Europa im Jahr 2024“ von Kolsquare) – und das nicht ohne Grund. Was Nano-Influencer so besonders macht, ist ihre authentische Beziehung zur Community. Sie sind keine professionellen Werbeträger:innen, sondern echte Menschen, die eng mit ihren Followern verbunden sind und authentische Inhalte teilen. Diese Nähe zeigt sich durch eine hohe Interaktionsrate – ihre Follower kommentieren, liken und teilen meist häufiger ihre Inhalte, was zu einem überdurchschnittlich hohen Engagement führen kann. Marken, die auf Glaubwürdigkeit setzen, profitieren davon, dass die Empfehlungen der Nano-Influencer als vertrauenswürdig angesehen werden und nicht wie typische Werbung wirken.

Nischenmärkte und lokale Zielgruppen präzise erreichen

Die Zielgruppenanalyse ist im Influencer Marketing das A und O. Nano-Influencer haben dabei oft eine sehr spezifische Zielgruppe: Ihre Community ist meist auf ein Nischenthema oder eine lokale Zielgruppe fokussiert, was Marken die Möglichkeit bietet, gezielt Menschen zu erreichen, die auf traditionellen Marketing-Kanälen schwer zugänglich sind. Dies ist besonders wertvoll für Marken, die in spezialisierte oder lokale Märkte eindringen möchten. Durch die Zusammenarbeit mit einem Nano-Influencer, der eine tiefe Verbindung zu dieser Zielgruppe hat, können Unternehmen auch Nischenprodukte und Botschaften effizient bewerben und die Community auf authentische Weise erreichen. 

Des Weiteren sind die Follower von Nano-Influencern meist selektiver und folgen weniger Profilen. Hieraus ergibt sich eine höhere Audience Reachability. Denn Personen, die weniger Profilen folgen, sehen zu einer höheren Wahrscheinlichkeit Influencer-Inhalte. Für Marken schafft dies eine höhere Gewissheit, dass relevante Posts auch von den richtigen Personen gesehen werden. 

Mehr Kreativität, geringere Kosten

Für Marken und Agenturen ist die Zusammenarbeit mit Nano-Influencern oft mit mehr Möglichkeiten verbunden als es bei größeren Influencern der Fall ist. Denn Nano-Influencer stehen meist noch am Anfang ihrer Karriere und sind bereit, flexibler auf Vorschläge einzugehen. Dies gibt Marken die Möglichkeit, kreative Kampagnen zu entwickeln, die sich von der Standardwerbung abheben. Zudem ist die Zusammenarbeit kosteneffizienter, da Nano-Influencer meist gegen geringere Vergütung oder sogar nur gegen Produktproben bereit sind, ihre Reichweite zur Verfügung zu stellen. Dies senkt die Kosten, ohne an Authentizität einzubüßen.

Langfristige Beziehungen und Community-Aufbau

Anstatt kurzfristiger „One Shots“ sollten Marken auf langfristige Kooperationen mit Nano-Influencern setzen. Diese tragen dazu bei, eine nachhaltige und tiefere Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen, die über reine Produktwerbung hinausgeht. Nano-Influencer sind in der Regel weniger daran interessiert, ständig neue Produkte zu bewerben, sondern wollen insbesondere Mehrwert für ihre Community bieten. Werden Inhalte und Produkte präsentiert, die wirklich zur Zielgruppe passen, schafft man eine eine authentische Markenbindung, die zu einer loyalen Anhänger:innenschaft führt.

Fehler vermeiden: Don’ts im Umgang mit Nano-Influencern

  1. Keine starren Vorschriften: Nano-Influencer sind keine klassischen Werbeträger. Zu enge Richtlinien und Skripte können ihre Authentizität untergraben. Es ist wichtig, ihnen genug Raum zu lassen, um ihre eigene Stimme einzubringen.
  2. Unrealistische Erwartungen an die Reichweite: Nano-Influencer haben kleinere Reichweiten als Makro- oder Mega-Influencer. Daher sollten Marken sich auf die Qualität der Interaktion und das Engagement konzentrieren, anstatt auf schnelle, virale Reichweiten.
  3. Ergebnisse langfristig betrachten: Der Erfolg einer Zusammenarbeit mit Nano-Influencern zeigt sich oft erst über längere Zeiträume. Marken sollten keine sofortigen Ergebnisse erwarten, sondern die Beziehung kontinuierlich aufbauen und pflegen.
  4. Keine klare Gegenleistung: Auch wenn Nano-Influencer bereit sind, für weniger Vergütung zu arbeiten, sollte ihre Leistung angemessen entlohnt werden. Gratisprodukte allein reichen oft nicht aus, um eine langfristige, vertrauensvolle Beziehung zu festigen.

Kombination von Nano- und Mikro-Influencern

Die Zusammenarbeit mit Nano-Influencern lässt sich auch gut in eine größere Influencer-Strategie einbetten. Die Kombination aus Nano- und Mikro-Influencern ermöglicht es Marken, sowohl die tiefe Bindung der Nano-Influencer als auch die größere Reichweite der Mikro-Influencer zu nutzen. Diese Strategie kann helfen, eine größere Zielgruppe zu erreichen, ohne dabei die Authentizität und das hohe Engagement zu verlieren, das Nano-Influencer bieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit Nano-Influencern können Marken zudem wertvolle Erkenntnisse sammeln und ihre Strategie entsprechend anpassen.

Nano-Influencer bieten Marken die Möglichkeit, auf authentische Weise eine enge Beziehung zu einer spezifischen und engagierten Zielgruppe aufzubauen. Mit der richtigen Herangehensweise und einem langfristigen Fokus können Marken nicht nur ihre Reichweite erweitern, sondern auch das Vertrauen und die Loyalität ihrer Kund:innen stärken. Indem sie auf die spezifischen Stärken der Nano-Influencer setzen und die Zusammenarbeit kontinuierlich optimieren, können Unternehmen ihre Markenbotschaften wirkungsvoll und nachhaltig platzieren. Eines sollte aber bedacht werden: Auch Nano-Influencer müssen sich an die Werbekennzeichnungspflicht halten.


Risiko für Brands und Creator:
Ein Viertel der Influencer Posts ist nicht gesetzeskonform markiert

© vladimirov – Unsplash

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