Schon seit einiger Zeit setzt Spotify verstärkt auf die Integration von GIFs und Videoinhalten. 2023 wurde beispielsweise ein Home Feed à la TikTok eingeführt. Das Unternehmen selbst nannte es „eine der einschneidendsten Entwicklungen seit der Gründung des Streaming-Dienstes“: Im TikTok-artigen Design können User vertikal Empfehlungen für Songs und Hörbücher, Podcasts und dergleichen durchswipen, die automatisch abgespielt werden. Dabei können Videos und GIFs im Feed auftauchen.

Der neue Spotify Feed ist vertikal scrollable, © Spotify
Der neue Spotify Feed ist vertikal scrollable, © Spotify

Schon ein Jahr zuvor waren auch in Deutschland die Video-Podcasts eingeführt worden. Inzwischen tauchen mit Clips auch Kurzvideos von bis zu 30 Sekunden Länge auf der Plattform auf.

Während diese bisher in der Regel nur mit Alben, Songs und dem eigenen Profil verknüpft werden konnten, tauchte kürzlich auch ein Test auf, der die Clips in Playlists anzeigt.

Clips im Karussell in Playlists: Swipeable Kurzvideos als nächster Schritt der Streaming App?

Die Relevanz von Video-Content ist für Spotify unzweifelhaft. Im vergangenen Jahr erklärte uns Saruul Krause-Jentsch, Head of Podcast im DACH-Bereich bei Spotify, im Interview:

Wir unterstützen Video-Creator:innen auf unserer Plattform auch mit mehr Sichtbarkeit in unserer App. Über die Videofunktion fühlen sich Nutzer:innen stärker mit ihren Lieblings-Creator:innen verbunden und können sie durch die zusätzliche visuelle Komponente besser kennenlernen […]. Die Verbindung von Video und Audio in einer App kommt vor allem den Nutzer:innen zugute. Der Content ist in einer App zugänglich und die Nutzer:innen müssen nicht zwischen verschiedenen Plattformen wechseln […].

Neben Video-Podcasts, die als „neuer Standard“ etabliert werden sollen, setzt die Plattform anscheinend auch stark auf Künstler:innen-Clips im Musikkontext. Denn die Clips tauchen inzwischen auch auf Playlist-Seiten auf. Davon berichtet Stuart Dredge für Music Ally. Demnach können die Kurzvideos als swipeable Karussell mit Videos über einer Playlist auftauchen – wie im Fall der Artists Sabrina Carpenter and Benson Boone.

Clips im Karussell über einer Playlist auf Spotify, © Spotify, Smartphone Mockups mit Playlists und Videos
Clips im Karussell über einer Playlist auf Spotify, © Spotify

Dabei sind die Videos mit den Tracks in der Playlist verbunden, sie wurden womöglich explizit in Verbindung mit diesen Songs hochgeladen. Dieser erste Hinweis könnte ein Fingerzeig für noch mehr Video-Content auf Spotify sein. Im jüngsten Earnings Call erklärte CEO Daniel Ek bereits:

[…] we’re going to add as many ways that we can to improve the discovery of Spotify. So you saw us in the quarter add music videos. You’re going to see music clips in a bigger way. You can already today, if you open up the apps, start seeing more and more videos on the music side where artists are engaging with fans. Those in a similar way, like a Reels product that TikTok did a few years ago.

Das Storytelling der Künstler:innen soll durch Kurzvideooptionen unterstützt werden. Und im Jahr 2024 werden laut Ek noch deutlich mehr Videoinhalte für die User zur Verfügung stehen. Für das Streaming-Unternehmen, das im ersten Quartal des Jahres mit 3,6 Milliarden Euro Umsatz überzeugen und die Zahl der User auf monatlich aktive 615 Millionen steigern konnte, steht neben dem Video-Content auch die Integration immer neuer AI Features im Fokus. So können die Nutzer:innen neuerdings beispielsweise auf personalisierte KI-Playlists zugreifen, die sie per Prompt erstellen lassen.


Spotify:
Personalisierte KI-Playlists per Texteingabe

Spotify AI Playlist, © Spotify, Schriftzug AI Playlist Beta und das Logo von Spotify auf rot-lila Hintergrund
Spotify AI Playlist, © Spotify

Powered by WPeMatico

Teile diesen Beitrag