In der Zwischenzeit startete das Twitter Safety-Konto zudem eine Umfrage, in der User gefragt werden, ob das Netzwerk eine entsprechende Richtlinie für diejenigen Accounts erstellen sollte, die nur auf die Förderung anderer sozialer Netzwerke abzielen.
Should we have a policy preventing the creation of or use of existing accounts for the main purpose of advertising other social media platforms?
Nachdem Twitter die Richtlinienänderung vorgenommen hatte, kam zu Kritik von vielen verschiedenen Seiten. In einer Antwort an einen User erklärte Elon Musk, dass die Richtlinie angepasst wird, um Konten zu sperren, deren einziger Zweck darin besteht, andere soziale Netzwerke zu fördern. Twitter hat diesbezüglich jedoch keine offiziellen Ankündigungen gemacht.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 19. Dezember 2022 um 09:51.
Verweist du in Beiträgen oder in deiner Bio auf Twitter zu anderen Social-Media-Profilen? Damit könntest du seit kurzem gegen neue Regeln des Netzwerks verstoßen – und womöglich sogar belangt werden. Denn Twitter verlautbarte veröffentlichte kürzlich, dass die Plattform Links zu Konkurrenznetzwerken wie Facebook, Instagram und zur Twitter-Alternative Nummer eins, Mastodon, verbieten möchte. Der Link zur Ankündigung dieser neuen Regelung auf Twitter funktioniert aktuell jedoch nicht – es lässt sich nur mutmaßen, warum Twitter diese (vermutlich) wieder gelöscht hat.
Mastodon und Co.: Diese Plattformen sind von dem neuen Twitter-Verbot betroffen
Der neue Twitter-Chef Elon Musk hat im Zuge seiner umstrittenen Twitter-2.0-Pläne gemeinsam mit seinem inzwischen deutlich kleineren Team entschieden, dass das Verlinken zu einer konkurrierenden Plattform gegen die Regeln verstößt – denn es sei kostenlose Werbung. Allerdings agiert der Kurznachrichtendienst im Zuge dieses Verbots inkonsequent, da bisher nur einige ausgewählte Social-Netzwerke von der Regelung betroffen sind. Twitter erklärte in der inzwischen gelöschten Ankündigung:
Specifically, we will remove accounts created solely for the purpose of promoting other social platforms and content that contains links or usernames for the following platforms: Facebook, Instagram, Mastodon, Truth Social, Tribel, Nostr and Post.
Musk selbst lässt zudem aktuell darüber abstimmen, ob er als Twitter-Chef zurücktreten soll. Inwiefern ein mehrheitliches „Ja“-Votum zu einem Rücktritt Musks führen könnte, bleibt abzuwarten. Stimmt die Mehrheit für „Nein“, dürfte Musk in seine derzeitigen Plänen für den Kurznachrichtendienst bestärkt werden.
Musks Gründe für das Link-Verbot zu Konkurrenzplattformen
Twitter möchte Konkurrenzplattformen nicht länger ein Publikum durch die Bereitstellung kostenloser Reichweite verschaffen. Das Verbot umfasst Links zu Facebook, Instagram, Mastodon, Truth Social, dem Netzwerk des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Mastodon, Tribel, Nostr und Post. Twitter erklärte, dass das Posten auf anderen als den genannten Plattformen erlaubt ist. Links zu YouTube, Pinterest, Reddit, LinkedIn, Snapchat und interessanterweise TikTok sind also weiterhin legitim.
User müssen im Rahmen der neue Regel somit alle Links aus ihrer Bio entfernen und dürfen keine Links in Beiträgen platzieren, die zu den entsprechenden Plattformen führen. Zum aktuellen Zeitpunkt verstoßen Millionen von Konten gegen diese neue Richtlinie.
For those curious, millions of accounts are already in violation of today’s new rule. Many of the most notable can be seen here: https://t.co/lbsW099lJ7
Twitter erklärte auch, dass jeglicher Versuch, das Verbot zu umgehen – wie das Buchstabieren mit Punkten zwischen den Buchstaben oder das Teilen von Screenshots von Handles – geahndet wird. Bezahlte Werbung für all die verbotenen Social-Plattform wird jedoch – was wenig überraschend ist – weiterhin erlaubt sein.
Twitter verbannte bereits Mastodon Account
Bereits in den vergangenen Wochen mussten einige Twitter User feststellen, dass die Links zu ihren Mastodon-Konten, die sie über den Kurznachrichtendienst teilen – ob in der Bio oder via Beitrag – nicht funktionieren. Die Erklärung liefert nun Hinweise darauf, dass dies explizit von Musks Social-Plattform initiiert wurde, um den fortschreitenden User-Exodus zu stoppen. Der offizielle Mastodon Account auf Twitter wurde bereits vergangene Woche gesperrt: Die Plattform hatte die Arbeit eines Journalisten gefördert, der zuvor von Twitter verbannt worden war – inzwischen ist der Mastodon Account aber wieder freigeschaltet worden.
Zusätzlich erklärte Twitter in den neuen Regeln, dass „3rd-party social media link aggregators such as linktr.ee, lnk.bio“ verboten seien, sodass User auch alle Linktree Links sowie weiteren Link-Aggregatoren entfernen müssen. Lediglich offizielle Cross-Posting-Optionen, die die Twitter API nutzen, sind weiterhin erlaubt. Twitter ergänzte:
We recognize that certain social media platforms provide alternative experiences to Twitter, and allow users to post content to Twitter from these platforms. In general, any type of cross-posting to our platform is not in violation of this policy, even from the prohibited sites listed above.
Instagram und Mastodon sind verboten, TikTok aber nicht: Das könnten die Gründe für Musks inkonsequentes Vorgehen sein
Die Twitter-Auswahl der in den neuen Regeln inkludierten und exkludierten Social-Plattformen könnte einen Einblick in Musks Beziehungen zu den Betreiber:innen der Plattformen beziehungsweise seinen Einschätzungen zu den Netzwerken allgemein erlauben. Das Social-Media-Netzwerk Nostr, eine Open-Source-Plattform, wird von dem ehemaligen Twitter-Chef Jack Dorsey gefördert. Musk verbietet Links zu dieser, was darauf hindeuten könnte, dass sich die Beziehung zwischen dem aktuellen und dem früheren Twitter-Chef verschlechtert hat. Noch vor einer Zeit sah das ganz anders aus – Dorsey erklärte beispielsweise, dass Musk „die einzige Lösung“ sei, der er vertraue, um Twitter zu retten.
In principle, I don’t believe anyone should own or run Twitter. It wants to be a public good at a protocol level, not a company. Solving for the problem of it being a company however, Elon is the singular solution I trust. I trust his mission to extend the light of consciousness.
Was bringen die neuen Richtlinien für Links zu Mastodon und Co. Twitter?
Inwiefern Twitter durch dieses Verbot wirklich profitieren könnte, ist unklar. Eventuell könnte sich der Kurznachrichtendienst dadurch auch selbst schaden. Denn das Deaktivieren von Linktree und ähnlichen Diensten könnte den Nutzwert der Social-Plattform verringern. Das Verbot von Mastodon Links muss sich ebenfalls nicht zwingend positiv für Twitter auswirken, denn einige User dürften aufgrund der neuen Regeln sogar erst recht dorthin wechseln wollen.
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