Die Zeit ist reif: Während Twitters Zukunft weiterhin ungewiss bleibt, erscheint womöglich schon bald die größte Konkurrenzplattform des Microblogging-Dienstes. Denn niemand geringeres als der Tech-Konzern Meta arbeitet bereits seit einiger Zeit an einem eigenen dezentralisierten, textbasierten sozialen Netzwerk. Und vor kurzem wurde bekannt, dass die Twitter-Konkurrenz-App schon im Juni auf den Markt kommen könnte.


Das derzeitige Verification-Debakel auf Twitter lässt viele erneut verstärkt nach Alternativen zu dem Kurznachrichtendienst von Elon Musk suchen und fragen: Könnte Metas Twitter-Ersatz die Lösung sein?

„Instagram für deine Gedanken“:
Meta arbeitet an Twitter-Alternative Barcelona

Meta-Logo und weitere Logos von Meta-Diensten
Meta-Logo und weitere Logos von Meta-Diensten, © Mariia Shalabaieva – Unsplash

Twitter selbst hingegen erhält mit Linda Yaccarino bald eine neue Chefin – und zwar eine, die auf fundierte Erfahrung bei der Entwicklung von Peacock, einem Abonnement-TV-Service, zurückgreifen kann. Inwiefern das spannend ist? Noch-CEO Elon Musk hatte jüngst verkündet, dass Twitter Blue-Abonnent:innen ab sofort zweistündige Videos auf der Plattform hochladen können. Konkret möchte die Plattform exklusive Videoinhalte und ein Revenue-Sharing-Programm ermöglichen – womit sie sich noch weiter von ihrem ursprünglichen Nutzen und Dasein als rein textbasierte Plattform entfernt. Die Zeiten des reinen Blogging-Dienstes scheinen für Twitter somit womöglich erstmal vorbei zu sein. Ob Meta es vor diesem Hintergrund schaffen könnte, künftig den Kurznachrichtendienst Nummer eins zu stellen? Eine fundierte Antwort können wir auf diese Frage noch nicht geben, wohl aber einen Überblick über alles, was wir über die neue Meta App wissen.

Das wissen wir über die Twitter-Konkurrenz-App von Meta

Während die Zukunft für Twitter ungewiss bleibt, arbeitet Meta verstärkt daran, die nächste große Microblogging-Plattform aufzubauen. Laut einer E-Mail, die mit einer ausgewählten Gruppe von Entwickler:innen geteilt und von TechCrunch eingesehen wurde, wird erwartet, dass diese neue Meta App schon diesen Sommer auf den Markt kommt.

Metas neue textbasierte App
Metas neue textbasierte App, © Lia Haberman

Die textbasierte App soll eigenständig, aber teilweise in Instagram integriert sein. User sollen somit ihre Instagram-Verifizierung und ihren Account erhalten. Alle Follower eines Accounts erhalten eine Benachrichtigung, diesem auch auf der noch zu benennenden Plattform zu folgen. Die textbasierte Plattform von Meta trägt aktuell den Codenamen P92 oder Barcelona, ​​wie wir auf OnlineMarketing.de bereits berichtet haben. Sie soll dezentralisiert und mit Mastodon interoperabel sein.

Meta möchte außerdem hochkarätige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zum Start der Plattform gewinnen. In der Mitteilung an die Entwickler:innen räumte Meta ein, dass Mastodon, Bluesky und andere Apps im Rennen um die Entwicklung des nächsten Twitter-Pendants einen Vorsprung hätten. Der Konzern wies jedoch darauf hin, dass er den Vorteil habe, über seine App-Familie, zu der vor allem Instagram, Facebook, WhatsApp und die Messenger App gehören, Zugang zu Milliarden von Nutzer:innen zu haben.

Laut Lia Haberman, Autorin des Social Medi Newsletters ICYMI, wird die neue App auf die gleichen Community-Richtlinien wie Instagram bauen. Ebenso können sich User mit ihren Instagram-Anmeldeinformationen registrieren. Das bedeutet, dass beispielsweise Blockierungen und versteckte Wörter eines Instagram Accounts einfach übernommen werden. Einige Sicherheitsfunktionen werden zudem von Anfang an integriert, wie zum Beispiel die Zwei-Faktor-Authentifizierung und Spam-Berichte. Habermans Quellen teilten ihr außerdem mit, dass Textbeiträge bis zu 500 Zeichen lang sein werden und User auch Fotos, Links und Videos mit einer Länge von bis zu fünf Minuten hochladen können. Wie bei Twitter und anderen Konkurrenz-Apps wird es einen Feed geben, in dem Nutzer:innen Inhalte liken, beantworten oder reposten können.

Der Social-Media-Experte Matt Navarra erhielt ebenfalls die Informationen, die Haberman berichtet wurden. Er hatte einige Informationen bereits Mitte Mai in einem Tweet geteilt.

Meta lehnte die Bitte von TechCrunch um einen weiteren Kommentar ab, bestritt jedoch nicht die Richtigkeit der durchgesickerten Informationen.

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