Die großen Tech-Konzerne dieser Welt wetteifern um die Vorherrschaft ihrer Dienste in der Digitallandschaft – und müssen daher mit der Integration von generativer KI Schritt halten. Während Meta, Amazon und Google bereits die KI-basierte automatisierte Erstellung von Ads vorantreiben, konkurrieren Google Bard und Bing AI mit immer neuen Funktionen für die User um die Gunst der Suchenden. Erst kürzlich hat Google zudem eine Reihe neuer Gen AI Features vorgestellt, die Werbetreibenden und Händler:innen völlig neue Kreations- und Werbemöglichkeiten eröffnen.


Googles riesiges Gen AI Update:

Neue Features für Ads und Shopping

Übersicht für die Grafik-Erstellung bei Performance Max mit der Google AI
© Google


Beinahe zur gleichen Zeit haben allerdings auch andere große Player der Digitalbranche bahnbrechende Entwicklungen im KI-Kontext präsentiert. Adobe und Bing – beziehungsweise Microsoft – liefern ihren Millionen Usern jetzt hilfreiche Tools für die Bilderstellung, Suche und Konversation mit einem AI Chatbot.

Generative Fill bei Adobe Photoshop: Generative KI Firefly optimiert Design-Workflows

Insbesondere bei der Gestaltung von Visuals und Ad Creatives bieten die großen Player wie Meta und Google, aber auch Bing, Canva, Midjourney und Co. längst Tools an, die Social Media Managern, Creatorn und Marketern viel Arbeit und Zeit sparen können. Die noch experimentelle Methode DragGAN sorgte kürzlich ebenfalls für Furore – und könnte Diensten wie Photoshop Konkurrenz machen. Adobe hat für diesen Dienst allerdings auch eine Integration von generativer KI vorgenommen.

Die neue Funktion Generative Fill integriert Features von Adobes kreativer KI-Engine Firefly direkt in Design-Workflows. Damit können Nutzer:innen in Sekundenschnelle und mithilfe von einfachen Textanweisungen Inhaltin Bilder einfügen, diese erweitere oder auch Objekte entfernen. Diese Betaversion von Photoshop ist die erste Creative Cloud-Applikation von Adobe, in die Firefly tiefgreifend integriert ist.

Das Feature Generative Fill unterstützt auch sogenannte Content Credentials, die erkennen lassen, ob ein Inhalt von einem Menschen erstellt, von KI generiert oder von KI bearbeitet wurde. Die Funktion ist inzwischen in der Betaversion für den Desktop verfügbar und wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 allgemein zur Verfügung gestellt. Generative Fill ist aber auch als Modul in der Firefly-Beta-Anwendung verfügbar. Daniel J. Durn, Adobes CFO und Executive VP of Finance, Technology Services & Operations, hatte bereits für das erste Quartal 2023 einen verstärkten Zugriff auf die AI-Dienste in Adobes Creative Cloud festgestellt. Mit der fortschrittlichen generativen KI von Firefly dürfte Photoshop auch künftig für viel Kreation von sorgen – und womöglich für neue Abonnent:innen.

Bing wird direkte in ChatGPT integriert

Die KI-gestützte Visual-Erstellung bietet auch Microsoft mit dem Bing Image Creator – und dem Microsoft Designer. Seit Monaten lockt aber insbesondere die Suchmaschine Bing Millionen von Usern, da sie auf OpenAIs hochfunktionales Sprachmodell GPT-4 zurückgreift und mit Bing AI eine revolutionäre Sucherfahrung bietet. Jetzt wird Bing als Standardsuchmaschine auch direkt in das populäre KI-Tool ChatGPT integriert. Der KI-Chatbot soll so noch bessere und auf Search-Daten basierende Antworten geben können. Das Feature kommt zunächst für zahlende User von ChatGPT Plus, später auch für den kostenfreien ChatGPT-Bereich.

Yusuf Mehdi, Corporate Vice President und Consumer Chief Marketing Officer bei Microsoft, erklärt auf dem Unternehmens-Blog:

ChatGPT will now have a world-class search engine built-in to provide timelier and more up-to-date answers with access from the web. Now, ChatGPT answers can be grounded by search and web data and include citations so you can learn more – all directly from within chat.

Kürzlich hat OpenAI bereits das Web Browsing Feature und den erweiterten Zugriff auf Plugins für ChatGPT Plus eingeführt. Diese Plugins sollen fortan auch direkt in der Bing-Suche funktionieren sowie in der Edge Sidebar genutzt werden können.


ChatGPT Plugins von A bis Z:

Übersicht zeigt dir Plugins zu Scraper, Klarna, Tic Tac Toe, I Am Rich und Co.

© Jonathan Kemper - Unsplash, Text der OpenAI-Mission auf Tablet, OpenAI-Logo
© Jonathan Kemper – Unsplash


Windows Copilot: Bing Chat für sämtliche Windows-Dienste und Apps

Die Ankündigung zur Bing-Integration bei ChatGPT erfolgte im Rahmen von Microsofts Build Event für Entwickler:innen. In diesem Kontext wurde auch der Windows Copilot für Windows 11 vorgestellt – der ab Juni in der Preview verfügbar ist. Damit erhalten Windows User eine zentralisierte KI-Assistenz für sämtliche Windows-Optionen. Das heißt, Nutzer:innen können über die Taskbar direkt auf den Bing Chat zugreifen. Auf dem Unternehmens-Blog heißt es dazu:

Invoking Windows Copilot is familiar and easy – the button is front and center on your taskbar – simple to find and use. Once open, the Windows Copilot side bar stays consistent across your apps, programs and windows, always available to act as your personal assistant. It makes every user a power user, helping you take action, customize your settings and seamlessly connect across your favorite apps.

User können den Bing Chat für Fragen nutzen, aber auch konkrete Aufgabenstellungen an die KI weitergeben – oder eine Kreation starten.

Des Weiteren können im Windows Copilot die Funktionalitäten von Bing und ChatGPT Plugins genutzt werden, um beispielsweise mit Geschäftskontakten in Verbindung zu treten. Entwickler:innen sollen über das Modell noch mehr Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer eigenen Dienste erhalten. Ohnehin stärkt Microsoft die Developer-Landschaft und plant, für den Bereich Azure neue Möglichkeiten einzuführen, die generative KI und Entwicklung zusammenbringen. Dafür wird auch eigens das Azure AI Studio gelauncht, welches das Erstellen und Optimieren von Tools und Apps im KI-Kontext erlaubt. Entwickler:innen können mit wenigen GPT-4 und ChatGPT mit ihren eigenen Daten in Verbindung bringen, um neue Produkte zu schaffen.

Neben all diesen Updates hat Microsoft Neuerungen für den Microsoft Store vorgestellt. So können User künftig auf KI-basierte Zusammenfassungen von App Reviews zugreifen, während Advertiser bald in mehr als 150 Märkten auf die neuen Microsoft Store Ads bauen können.

Im Wettbewerb um die KI-Krone gehört Microsoft – auch dank der engen Verbindung zu OpenAI – zu den größten Playern. Google, Meta, Amazon, Adobe und Co. liefern jedoch in rasantem Tempo neue Tools und Features, die ihre Marktmacht im Digitalraum weiter untermauern.


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