LinkedIn teilte auch im aktuellen Performance Update Zahlen, die rekordverdächtige Erfolge vermitteln. Der Umsatz stieg um 17 Prozent, die User Sessions um 24 Prozent. Doch die Statistiken geben nicht viel Aufschluss darüber, wie diese Zahlen zustande kommen.

Wie rekordverdächtig sind LinkedIn Leistungs-Updates wirklich?

Seit nunmehr 16 Quartalen in Folge meldet Microsoft Rekordniveaus für das Engagement-Wachstum für LinkedIn, so auch im jetzigen Leistungs-Update.

LinkedIn-Einnahmen und Engagement Q3 2022, © Microsoft (mit einem Klick auf das Bild gelangst du zu einer größeren Ansicht)

Allerdings fehlen Statistiken, die zeigen, was „Rekord-Engagement“ in dem Fall wirklich bedeutet. Denn Microsoft liefert lediglich die Information, dass die LinkedIn-Sitzungen um 24 Prozent gestiegen sind. Ebenfalls kurios ist, dass die nachfolgende Karte suggeriert, dass LinkedIn immer noch 57 Millionen User in China hat, obwohl die Business-Plattform im Oktober letzten Jahres dort eingestellt wurde.

Anzahl der LinkedIn User weltweit,© LinkedIn (mit einem Klick auf das Bild gelangst du zu einer größeren Ansicht)

LinkedIn verzeichnet mehr Engagement; auch durch Social-Elemente und Videointegrationen

Was jedoch nachzuvollziehen ist, ist LinkedIns Umsatzsteigerung. Diese basiert weitestgehend auf den Rekrutierungs-Tools und Stellenanzeigen von Talent Solutions. Und auch die aktiven Sitzungen nehmen weiterhin zu – und zwar auf Rekordniveau. Denn obwohl LinkedIn primär als Business-Plattform fungiert, entwickelt sie sich nicht nur in Sachen Karriere, sondern auch auf Social-Ebene weiter. Und mit steigendem Engagement probiert LinkedIn, die Interaktion mit durch von Instagram und Co. bekannten Tools, wie Sticker, Post-Vorlagen, Reactions und mehr, noch weiter anzuregen. Zwar hat das Stories-Format sich dort nicht etabliert, und wurde nach nicht mal einem Jahr wieder eingestellt, doch die Verbesserung der Videorezeption könnte angesichts des derzeitigen Videotrends auch auf der Business-Plattform zu noch mehr Engagement führen. Beispielsweise hat LinkedIn kürzlich automatische Untertitel und neue Kontrastoptionen für Videos eingeführt.

Gefälschte oder fragwürdige LinkedIn-Konten erkennen und melden

LinkedIn arbeitet zudem an der Sicherheit auf der Business-Plattform. Hierfür führt das Unternehmen die Information darüber, wann ein Account erstellt wurde, ein, launcht ein Tool zur Erkennung von KI-generierten Profilbildern und präsentiert neue Eingabeaufforderungen zum Schutz der User vor betrügerischen Nachrichten. Auch der Social-Media-Experte Matt Navarra twittert über LinkedIns neue Sicherheitsfunktionen.

„Über dieses Profil“

LinkedIn fügt das „Über dieses Profil“-Element hinzu, das Informationen über das Erstellungsdatum eines Profils, das letzte Update des Accounts und mehr bietet.

„Über dieses Profil“ auf der Profilseite jedes Mitglieds, © LinkedIn

Die Bilder zeigen, dass du über das Burger-Menü zu „Über dieses Profil“ gelangst. So kannst du dir bei jedem Account Informationen über das Erstellungsdatum anzeigen lassen oder erfahren, ob der User eine registrierte E-Mail-Adresse oder Telefonnummer nutzt.

Fake oder echt? LinkedIn prüft User-Profilbilder

Des Weiteren hat LinkedIn in diesem Kontext auch die maschinellen Lern- und KI-Modelle verbessert, um hochgeladene Profilbilder, die von einer KI-Bild-App erstellt wurden, besser erkennen zu können. LinkedIn erklärt:

Our new deep-learning-based model proactively checks profile photo uploads to determine if the image is AI-generated using cutting-edge technology designed to detect subtle image artifacts associated with the AI-based synthetic image generation process without performing facial recognition or biometric analyses. This model helps increase the effectiveness of our automated anti-abuse defenses to help detect and remove fake accounts before they have a chance to reach our members.

Warnhinweise bei Verdacht auf betrügerische Inhalte in LinkedIn Chats

Schließlich fügt LinkedIn neue Warnhinweise für Direct Messages ein, um risikoreiche Nachrichten kennzeichnen zu können.

Warnung bei potenziell riskanten Nachrichten, © LinkedIn

Der erste Screenshot zeigt, dass LinkedIn Empfänger:innen jetzt auffordert, die Sicherheits-Tools zu testen – etwa, wenn der User den Chat versucht, an eine andere App weiterzuleiten, da dieser Vorgang ein gängiger Ansatz von Betrüger:innen ist. Der zweite Screenshot zeigt dir, wie Nachrichten ohne LinkedIns Warnhinweis aussehen – hier lässt sich erkennen, dass es auch eine direkte Option zum Melden einer Nachricht gibt.

LinkedIn möchte Risiken im Zuge betrügerischer Aktionen eindämmen

Diese Änderungen folgen auch im Zusammenhang mit einem vergangenen Monat veröffentlichten Artikel der MIT Technologie Review über die Anzahl betrügerischer LinkedIn-Profile. Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr zwei separate Datenbanken mit LinkedIn-Benutzer:inneninformationen gefunden – eine mit über 500 Millionen Datensätzen und eine mit etwa 700 Millionen –, die potenziellen Käufer:innen im Dark Web angeboten wurden. LinkedIn untersuchte beide Datenbanken und stellte fest, dass diese statt durch Hacking, durch Data Scraping erlangt wurden; eine Praxis, die LinkedIn seit Jahren verbietet.

Die neuen Sicherheitsfunktion sollen solche Risiken eindämmen, etwa durch Informationen, mit wem sich User verbinden und welche Accounts betrügerische Absichten verfolgen könnten.

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