xAI, das KI-Projekt von Elon Musk, hat angekündigt, dass Daten von EU-Nutzer:innen nicht länger für das Training ihrer Modelle verwendet werden. Grund dafür sind rechtliche Bedenken der Datenschutzbehörden der EU. Öffentliche Posts, die auf X (ehemals Twitter) geteilt werden, fließen somit nicht mehr in das Training von xAI ein. Besonders relevant wird dies für die Nutzung des KI-Chatbots Grok, der in der Lage ist, Echtzeitinformationen auf Basis von X-Beiträgen zu liefern. Vor der Änderung wurden die Einstellungen zum Data Sharing Nutzer:innen wie folgt angezeigt:

Einblick in die ehemaligen X-Einstellungen, © Social Media Today

Datenschutz und DSGVO: Parallelen zu Meta und fehlende Opt-in-Option

Der Datenschutz und die strengen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung haben X dazu veranlasst, keine Daten von EU-Nutzer:innen
für das KI-Training zu verwenden. Laut DSGVO müssen Unternehmen die ausdrückliche Erlaubnis der User einholen, bevor deren Daten für solche Zwecke genutzt werden dürfen. Da X keine Option für diese Zustimmung anbot, wurde nun beschlossen, EU-Daten vollständig aus den Trainingsdatensätzen auszuschließen. Hierdurch verliert X den Zugriff auf die Daten von 20 Prozent seiner User – insgesamt etwa 100 Millionen Menschen. Mit der Entscheidung steht X nicht allein, denn auch andere Firmen wie Meta sahen sich in der Vergangenheit bereits dazu gezwungen, die Nutzung von Daten europäischer Nutzer:innen aufgrund der DSGVO zu stoppen.

Auswirkungen für Nutzer:innen: Weniger Features und Echtzeitinformationen

Für EU-Nutzer:innen heißt das vor allem, dass ihre Daten besser geschützt sind, da sie ohne ihre ausdrückliche Zustimmung nicht für das KI-Training verwendet werden können. Auf der anderen Seite bringt das auch Nachteile mit sich: Der Grok Chatbot, der seit kurzem auch in Europa verfügbar ist, verliert wichtige Echtzeitdaten aus der EU. Somit kann er weniger präzise Informationen zu aktuellen Geschehnissen liefern. Und Nutzer:innen in der EU werden möglicherweise nicht dieselben Features genießen können wie diejenigen in anderen Regionen.

Ob und wann X eine Lösung für das Zustimmungsproblem findet, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen sich Nutzer:innen in der EU mit einem etwas eingeschränkten Funktionsumfang abfinden. Dafür gibt es einen klaren Mehrwert: mehr Datenschutz.


Nach Kritik:
Meta legt KI-Training in der EU auf Eis

Foto von Julian Christ auf Unsplash (Änderungen vorgenommen via Canva)

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