Der Launch der Meta AI als englischsprachiger Allround AI Assistant in die Suchleiste von Instagram, WhatsApp, Messenger und Facebook sowie die Meta AI Glasses stellt eine enorme Weiterentwicklung der Plattformerfahrungen im Meta-Kosmos, des KI-Einsatzes des Tech-Konzerns und der Entwicklung des Suchverhaltens dar. Mithilfe der Meta AI – die auf Metas neuem hochleistungsfähigem LLM Llama 3 basiert – können User diverse Aufgaben erledigen, sich über die Smart Glasses beispielsweise auch Informationen zum direkten Umfeld liefern lassen und nicht zuletzt Fragestellungen beantworten lassen oder aktiv suchen.

Zunächst setzte Meta bei der Integration von relevanten Suchergebnissen für User auf Ergebnisse von Microsofts Suchmaschine Bing. Doch jetzt werden zusätzlich Ergebnisse von Google integriert.

Der Search Shift: AI und Social Media spielen eine große Rolle – und Meta ist mittendrin

Der The Verge-Chefredakteur Alex Heath weist auf dieses Update hin, das er im Interview mit Metas CEO Mark Zuckerberg besprochen hat. Meta AI ist derzeit der einzige AI Assistant, der sowohl Google- als auch Bing-Suchergebnisse bereitstellt. Das erinnert an eine Integration von Google- und Bing-Suchergebnissen auf TikTok, die im vergangenen Jahr zu sehen war. Dabei ging es um eine Search-Kooperation abseits der KI-Features TikToks. Diese verdeutlichte jedoch bereits, wie wichtig Social-Media- und Entertainment-Plattformen inzwischen längst für die Suche sind.

Laut einem Bericht von Axios gibt es bei der Generation Z in den USA eine signifikante Verschiebung weg von traditionellen Suchmaschinen wie Google hin zu solchen Plattformen. Plattformen wie YouTube und TikTok werden immer häufiger als erste Anlaufstellen für schnelle und verständliche Antworten genutzt. Eine Umfrage von YPulse zeigt, dass nur noch 46 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ihre Informationssuche bei Google beginnen, im Vergleich zu 58 Prozent der 25- bis 39-Jährigen.

Die neue Suche ist längst da, TikTok gilt laut Google offiziell als Konkurrenz, Instagram steigt spätestens mit Meta AI in diese Riege auf. Konkurrenz erhalten die klassischen Suchmaschinen zudem durch KI-Chatbots wie ChatGPT und AI Answering Machines wie Perplexity.

Diese Entwicklung trägt zu einem neuen Suchstandard bei, der weniger Suchvolumen für klassische Suchmaschinen bedeuten könnte. Bis zum Jahr 2026 könnte das Suchvolumen bei klassischen Suchmaschinen um immense 25 Prozent zurückgehen. Das prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Gartner, Inc. im Report „Predicts 2024: How GenAI Will Reshape Tech Marketing“. Demnach könnten Lösungen mit generativer KI das Suchverhalten verändern und somit mittelbar auch zu einem Umdenken bei der Marketing-Strategie führen. Alan Antin, Vice President Analyst bei Gartner, sieht darin auch einen Fingerzeig auf die Veränderung von Marketing-Kampagnen in der nahen Zukunft.

Organic and paid search are vital channels for tech marketers seeking to reach awareness and demand generation goals. Generative AI (GenAI) solutions are becoming substitute answer engines, replacing user queries that previously may have been executed in traditional search engines. This will force companies to rethink their marketing channels strategy as GenAI becomes more embedded across all aspects of the enterprise.

Suchmaschinen suchen Anschluss und fördern eigene KI-Lösungen

Es ist also kaum verwunderlich, dass Bing und Google sich bemühen, auch über KI-Suchoptionen großer Plattformen wie jenen von Meta prominent Ergebnisse ausspielen zu können. Und das, obwohl Bing mit dem Copilot und Google mit Gemini eigene AI Assistants in petto haben, die Fragestellungen und Suchen unterstützen können. Bei der Suchmaschine Bing wird indes derzeit die im Dezember 2023 eingeführte Deep Search für mehr Nutzer:innen angeboten, welche dank GPT-4 von Gen AI generierte, tiefgründigere Antworten liefert. Google wiederum integriert erstmals global die AI Overviews aus der Search Generative Experience (SGE) in der Standardsuche.

AI Tools und Sucherfahrungen werden zusehends miteinander verknüpft und werden nunmehr wohl untrennbar miteinander verbunden. Wir beobachten mit Interesse, wie sich der Search Shift entwickelt; profitieren dürften aber weiterhin große Player wie Google, Meta, Microsoft und Co. – insbesondere, wenn noch neue Werbeoptionen mit ins Spiel kommen.


KI-Assistant Meta AI offiziell bei Instagram, WhatsApp und Co. integriert:

Support für Posts, Aufgaben und Informationen in der Suchleiste

Drei Smartphone Mockups mit Meta AI-Elementen, Farbverlauf im Hintergrund, violett-orangefarben
© Meta via Canva

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