Dein Digital-Detox-Sommer: Pinterest Trend-Report 2025

Dein Digital-Detox-Sommer: Pinterest Trend-Report 2025

Von Tiefsee-Beauty bis Chaos-Kuchen: Auch für 2025 hat Pinterest zu Beginn des Jahres einen Trend-Report veröffentlicht, der Einblicke in aktuelle Such- und Kauftrends bietet. User können sich von den vorhergesagten Pinterest-Predicts-Trends, welche in den vergangenen fünf Jahren eine Trefferquote von 80 Prozent erzielten, inspirieren lassen – und auch Unternehmen profitieren von den Insights zum Konsumverhalten der User.


Das sind die Pinterest-Trends 2025

© Pinterest via Canva

Pünktlich zum Start in den Sommer hat die beliebte Inspirationsplattform nun einen weiteren Trend-Report veröffentlicht, und dieser macht deutlich: Für die Gen Z dreht sich diesen Sommer alles um Digital Detox. Das heißt: Die jungen User möchten weg vom Bildschirm und raus ins Grüne. Die Suchanfragen nach Ideen rund um „digitales Detox“ haben um ganze 72 Prozent zugenommen. Das ist kaum verwunderlich – schließlich zeigen rund ein Viertel der Gen Z (25 Prozent) und der Millennials (26 Prozent) in Deutschland Anzeichen einer problematischen oder suchtgefährdeten Social-Media-Nutzung, die aus Sicht der Betroffenen mit negativen Folgen einhergeht.


Immer online?
Gen Z und Millennials von Social-Media-Sucht
in Deutschland besonders betroffen

© Karolina Grabowska via Canva

Wer das Smartphone liegen lässt, braucht andere Beschäftigungen – und nach genau diesen suchen User auf Pinterest derzeit vermehrt. Von Bücher-Retreats über Martha-Stewart-Ästhetik bis Astrologie-Beauty: Wir zeigen dir, welche Pinterest-Trends den Sommer 2025 prägen.

Wohn-, Hobby- und Food-Trends: Back to Basics

Die Gen Z hat eine Vorliebe für Secondhand-Deko – das spiegelt sich deutlich in den derzeit im Trend liegenden Suchanfragen auf Pinterest wider. So stiegen die Searches nach Secondhand-Einrichtung um 488 Prozent, jene nach Farmhaus Ästhetik sogar um 911 Prozent an. Insgesamt sind die Wohntrends diesen Sommer stark von der Natur inspiriert.

Wohntrends im Sommer 2025
Wohntrends im Sommer 2025, © Pinterest

Auch die aktuellen Reise- und Hobbytrends zeigen: Pinterest User möchten Neues ausprobieren und gleichzeitig alte Traditionen wieder aufleben lassen. Besonders von der Buchclubkultur zeigt sich die Gen Z begeistert – die Suchanfragen nach Buchclub-DIY sind um 558 Prozent gestiegen. Beliebt sind zudem Themen rund um Entspannung in der Natur.

Hobbytrends im Sommer 2025
Hobbytrends im Sommer 2025, © Pinterest

Junge Nutzer:innen wünschen sich diesen Sommer Simplizität – ohne auf Ästhetik verzichten zu müssen. Großer Popularität erfreuen sich derzeit sogenannte Garden-to-Table-Gerichte, Urban Farming und frische Sommerrezepte. Die Martha-Stewart-Ästhetik (+2.889 Prozent) verkörpert diesen Back-to-Basics-Ansatz besonders treffend.

Food-Trends im Sommer 2025
Food-Trends im Sommer 2025, © Pinterest

Die Farbe des Jahres und kosmisches Make-up

Es wird nostalgisch: Im Sommer 2025 bringt die Gen Z die Boho-Ästhetik der frühen 2000er-Jahre zurück. Die Farbe des Jahres? Dill Green – ein erdiger, Vintage-inspirierter Farbton, der sich perfekt in Boho Chic Sommeroutfits (+1.071 Prozent) integrieren lässt.

Fashion-Trends im Sommer 2025
Fashion-Trends im Sommer 2025, © Pinterest

Während sich die Mode-Trends durch Natürlichkeit auszeichnen, darf es beim Make-up etwas bunter zugehen: Die Gen Z sucht vermehrt nach Astrologie-Make-up, welches die einzigartigen Eigenschaften jedes Sternzeichens durch verschiedene Farben verkörpert.

Beauty-Trends im Sommer 2025
Beauty-Trends im Sommer 2025, © Pinterest

Trotz der wachsenden Tendenz der Pinterest User, ihr Smartphone liegen zu lassen, kann es sich für Marken lohnen, die Pinterest-Trends des Sommers in ihrer Plattformstrategie aufzugreifen. Schließlich suchen monatlich 570 Millionen Nutzer:innen weltweit nach inspirierenden Ideen auf Pinterest. Um die User bei ihrer (im Idealfall bewusster verbrachten) Zeit am Smartphone abzuholen, müssen Marken den Zeitgeist treffen und mutig sein – ästhetische Trends wie Boho und Astrologie lassen sich schließlich nicht nur von Lifestyle-, Fashion- und Beauty-Marken umsetzen.


Google soll Pinterest-Alternative planen
– aus diesem Grund

© zaraq iqbal, Flat icons team via Canva

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Gewinn maximieren und persönlicher werben: Das sind Metas neue Ad Tools

Gewinn maximieren und persönlicher werben: Das sind Metas neue Ad Tools

Mit dem Start von Video-Ads auf Threads hat Meta das eigene Werbeangebot kürzlich weiter ausgebaut. Auch Instagram und Facebook erhielten spannende Updates – darunter ein trend-basiertes Targeting-Produkt sowie eine potenziell kontroverse Änderung der Partnership Ads.


Video-Ads auf Threads und mehr:
Meta setzt auf neue Werbeformate

© Meta via Canva

Jetzt hat der Konzern die Erweiterung des eigenen Produktportfolios um verschiedene neue Ad Tools angekündigt, mit denen du noch mehr aus deinen Ads auf den Meta-Plattformen herausholen kannst. Mit Features wie Value Optimization, Incremental Attribution und Value Rules erhalten Werbetreibende mehr Kontrolle über die Zielsetzung ihrer Kampagnen.

Ob du deinen Gewinn maximieren möchtest oder eine bestimmte Zielgruppe erreichen willst: Ab sofort können Werbetreibende ihre Ad-Kampagnen noch spezifischer und flexibler anpassen und so genau die Werte optimieren, die ihnen persönlich wichtig sind. Diese Funktionen sind neu:

  • Value Optimization: Dieses Produkt unterstützt Advertiser dabei, verschiedene KPIs zu erreichen. Sie können ihren Fokus statt nur auf die Anzahl der Conversion nun auch auf die Maximierung des Wertes von Conversions legen und so Aktionen priorisieren, die den höchsten ROAS erzielen. Zudem können sie bei Bedarf den Gewinn ins Zentrum rücken – das System optimiert dann gezielt auf ROAS basierend auf Profit statt Umsatz.
  • Incremental Attribution: Mit diesem Tool können Werbetreibende Conversions identifizieren und erzielen, die klar auf die Anzeigenschaltung zurückgehen. Advertiser, die das Feature bereits testen konnten, berichten laut Meta von einer Steigerung der inkrementellen Conversions um 46 Prozent.
  • Custom Attributions: Noch persönlicher wird es mit dieser Funktion – Advertiser können detaillierte Klickdaten mit Meta teilen, Erkenntnisse aus externen Analyse-Tools integrieren und so im Laufe des nächsten Jahres ihre Kampagnen auf Basis umfassender Daten optimieren.
  • Value Rules: Hierbei handelt es sich um ein Feature, welches es Werbetreibenden ermöglicht, bestimmten Kund:innengruppen einen höheren Wert zuzuweisen und so Metas KI-gestütztes Werbesystem auf höhere ROAS-Ergebnisse auszurichten. So kannst du beispielsweise höhere Gebote für Altersgruppen mit hoher Wiederkaufswahrscheinlichkeit setzen.

Höherer ROAS dank Value Optimization

Die Nutzung der neuen Funktionen kann sich lohnen: Im Rahmen eines kürzlich durchgeführten Tests konnten Advertiser durch die Auswahl des Performance-Ziels „Wert der Conversions maximieren“ (statt Anzahl der Conversions) einen durchschnittlich zwölf Prozent höheren ROAS erzielen. Insgesamt sollen die neuen Tools Werbetreibenden neue Möglichkeiten bieten, Meta genau mitzuteilen, was sie erreichen möchten, so der Konzern.

Während Meta kontinuierlich neue Werbeformate und -lösungen für Instagram, Facebook und Co. bereitstellt, verfolgt der Konzern gleichzeitig die Vision einer weitgehend autonomen Kampagnensteuerung direkt über Meta: Schon 2026 sollen vollautomatisierte KI-Kampagnen umgesetzt werden, wenn es nach Mark Zuckerberg geht. Davon profitieren nicht alle.


Zäsur im Online Marketing:
Meta will Ad-Kreation 2026 mit KI komplett automatisieren

© Meta, Dima Solomin – Unsplash

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Intelligenter denn je: Google optimiert Gemini 2.5 Pro

Intelligenter denn je: Google optimiert Gemini 2.5 Pro

Mit Gemini 2.5 hat Google im März 2025 das bisher intelligenteste der eigenen KI-Modelle vorgestellt – zuvor hatte das Unternehmen Gemini 2.0 Flash Thinking als „bestes KI-Modell der Welt“ bezeichnet. Gemini 2.5 setzt neue Standards und soll komplexe Probleme noch besser verstehen und entsprechend reagieren können. Im Rahmen der I/O 2025 folgte die Ankündigung neuer Funktionen für die Flash- und Pro-Varianten des Modells.


Google I/O 2025:
Filmreife Video-KI, Riesen-Update für Gemini
und AI Ultra Bundle

© Google

Für Nutzer:innen der 2.5 Pro-Version hat Google die Verfügbarkeit von Deep Think freigeschaltet – hierbei handelt es sich um einen experimentellen, optimierten Reasoning-Modus für hochkomplexe Mathematik- und Coding-Aufgaben. Insgesamt erzielt Gemini 2.5 Pro Spitzenleistungen in den Bereichen Programmierung, Mathematik, Naturwissenschaften und logisches Denken, so Google. Nun hat das Unternehmen den Stil und die Struktur des Modells optimiert. User sollen künftig besser formatierte Antworten erhalten.

Spitzenergebnisse in Programmierung, Logik und Fachwissen

Bei der optimierten Preview von Gemini 2.5 Pro handelt es sich um eine allgemein verfügbare, stabile Version des Modells, die neue Maßstäbe setzen soll und auch für den großflächigen Einsatz in Unternehmen vorgesehen ist. Der Launch soll in einigen Wochen erfolgen und liefert interessierten Usern Zugang zu einem Modell mit noch besserer Programmierleistung und Top-Ergebnissen in Mathematik, Wissen und Problemlösungsfähigkeit, belegt durch starke Ergebnisse in anspruchsvollen Testverfahren:

The latest 2.5 Pro reflects a 24-point Elo score jump on LMArena, maintaining its lead on the leaderboard at 1470, and a 35-point Elo jump to lead on WebDevArena at 1443. It continues to excel at coding, leading on difficult coding benchmarks like Aider Polyglot. It also shows top-tier performance on GPQA and Humanity’s Last Exam (HLE), highly challenging benchmarks that evaluate a model’s math, science, knowledge and reasoning capabilities.

Basierend auf dem Feedback der User hat Google zudem die Formatierung der Antworten optimiert, welche nun über eine verbesserte Struktur verfügen soll. Neben dem Roll-out für die Gemini App hat Google zudem die Integration des Modells in Google AI Studio und Vertex AI angekündigt – Developer können ab sofort mit der aktualisierten Vorschau von 2.5 Pro in der Gemini API arbeiten. Die neue Agents API von Mistral AI bietet ihnen derweil die Möglichkeit, eigene, personalisierte Agents zu entwickeln.


Claude Voice Mode auf Mobile und Web Search for free,
Mistral AI mit Agents API 

© Anthropic via Canva

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X macht Konsens sichtbar – neues Community Notes Feature gegen digitale Spaltung

X macht Konsens sichtbar – neues Community Notes Feature gegen digitale Spaltung

Die Debatte über Echokammern und Polarisierung in sozialen Netzwerken ist nicht neu – doch viele Plattformstrategien bleiben bislang reaktiv oder intransparent. Wie herausfordernd es für X ist, Vertrauen durch Community Notes aufzubauen, zeigt sich auch in den Diskussionen über Grok 3, Ads Features und algorithmische Sichtbarkeit. In unserem Beitrag zur Transparenzkrise rund um Grok und Community Notes haben wir die Schwächen des bisherigen Systems bereits aufgearbeitet.


Grok 3 und Community Notes: X setzt bei Ads vermehrt auf KI
– doch Transparenz bleibt auf der Strecke

Grok-Schriftzüge, vertikal, vor schwarzem Hintergrund, säulenförmig
© xAI via Canva

Nun testet X ein neues Feature, das genau dort ansetzt: Ein Community Notes-Pilotprojekt markiert Beiträge, die Zustimmung aus unterschiedlichen politischen oder weltanschaulichen Lagern erhalten – mit dem Ziel, Schnittmengen im Diskurs systematisch sichtbar zu machen und digitale Polarisierung abzubauen. Zumindest legt das die Funktion nahe. Allzu konsequent fügt sich diese jedoch nicht in die bisherigen Maßnahmen von dem Plattformeigner Elon Musk ein.

Daher lässt sich das Ziel, Vertrauen herzustellen, nicht losgelöst von der Plattformpolitik betrachten: Unter Musk hat X in der Vergangenheit wiederholt Inhalte und Positionen verstärkt, die vor allem im rechten politischen Spektrum verortet sind – etwa durch algorithmische Bevorzugung von AfD-nahen Accounts in Deutschland. Auch auf US-Ebene steht X unter Druck: Jüngst entzündete sich ein öffentlicher Schlagabtausch zwischen Musk und Donald Trump. Der eine – Musk – spielt öffentlich auf mutmaßliche Verbindungen Trumps zu Jeffrey Epstein an. Der andere – Trump – droht im Gegenzug, staatliche Förderungen und Aufträge für Musks Unternehmen zu streichen, sollte er erneut ins Weiße Haus einziehen. Die Netzgemeinde? Kommentiert das Ganze wie gewohnt mit Memes, Reaktionsbildern und Ironie.

Ein Hinweis im Feed als Signal für Konsens

Der Probelauf richtet sich an eine kleine Gruppe ausgewählter Community Notes-Mitwirkender in den USA. Das geht aus einem Bericht von Axios hervor. Sie sehen in ihrer Timeline nun gelegentlich einen neuen Hinweis unter bestimmten Beiträgen. Dieser erscheint, wenn frühe Like-Signale darauf hindeuten, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen einen Beitrag positiv bewerten.

Ein erklärender Post des Community Notes Teams beschreibt die Idee: Wenn Nutzer:innen selbst bei kontroversen Themen gelegentlich zu ähnlichen Einschätzungen gelangen, soll das sichtbar gemacht werden.

So funktioniert der neue Test

Die Teilnahme am Test erfolgt ohne explizite Einladung. Wer Teil des Experiments ist, entdeckt beim Scrollen Hinweise unter bestimmten Posts. Diese basieren auf einem ersten Analysemodell, das frühe Likes aus unterschiedlichen Gruppen erkennt.

Per Klick gelangen sie zu einem strukturierten Feedback-Modul. Dort können sie angeben, was ihnen am Post gefällt oder missfällt. Zur Auswahl stehen unter anderem Optionen wie „It makes a meaningful point“, „It’s unifying on a topic that’s often polarizing“ oder „It doesn’t interest me“. Diese Rückmeldungen fließen in die Entwicklung eines offenen Algorithmus ein, der künftig systematisch Inhalte identifizieren soll, die über Meinungsgrenzen hinweg anschlussfähig sind.

Konsens statt Korrektur: Neue Ausrichtung der Community Notes

Bisher wurden Community Notes genutzt, um potenziell irreführende Inhalte zu kennzeichnen – sichtbar jedoch nur, wenn sich Nutzer:innen mit gegensätzlichen Perspektiven auf die Nützlichkeit der Note einigten. Das führte dazu, dass viele Notes – auch inhaltlich valide – nie im Feed erschienen. Studien des Center for Countering Digital Hate und der spanischen Plattform Maldita zeigen: 73 bis 85 Prozent aller Notes bleiben unsichtbar. Beide Analysen wurden in Beiträgen von Social Media Today thematisiert.

Der neue Ansatz kehrt dieses Prinzip um: Nicht Einigkeit über die Korrekturbedürftigkeit entscheidet über Sichtbarkeit, sondern frühe Zustimmung aus unterschiedlichen Lagern.

Mögliche Auswirkungen auf Plattformlogik und Content-Strategien

Für Social-Media-Verantwortliche und Kommunikationsstrateg:innen eröffnet der Test neue Perspektiven. Inhalte, die über politische oder soziale Grenzen hinweg Zustimmung erfahren, könnten künftig algorithmisch begünstigt werden. Das würde die bisherige Plattformlogik infrage stellen, in der polarisierende Inhalte häufig besonders sichtbar sind.

X betont zwar, dass das neue Feature derzeit keinen Einfluss auf die Reichweite hat. Doch mittelfristig könnten aggregierte Bewertungen in die Sichtbarkeitslogik einfließen. Die Plattform bewegt sich damit an der Schnittstelle von Moderation, Empfehlungsalgorithmus und Nutzer:innenbeteiligung.

Auch andere Tech-Konzerne und -Unternehmen beobachten diese Entwicklung aufmerksam. Meta etwa hat sich Anfang 2025 dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit klassischen Faktenprüfer:innen in den USA zu beenden. Seit April setzt der Konzern stattdessen auf community-basierte Mechanismen zur Kontextualisierung von Inhalten – technisch gestützt auf die Open-Source-Infrastruktur von X. Weitere Hintergründe dazu finden sich in unserem Beitrag zum Launch der Communtiy Notes auf Instagram und Co.


Metas Factchecking jetzt beendet:
Facebook, Instagram, Threads erhalten Community Notes

2 halbe Smartphone Mockups mit Community Notes auf Screen, schwarzer Hintergrund
© Meta via Canva

Eine Intervention mit systemischer Relevanz?

Noch ist es nur ein begrenzter Testlauf. Doch die Idee dahinter geht weiter: X will nicht nur Desinformation einordnen, sondern auch zeigen, wo Menschen mit unterschiedlichen Meinungen überraschend oft einer Meinung sind. Beiträge mit geteilter Zustimmung sollen künftig sichtbarer werden – als Zeichen dafür, dass digitale Debatten nicht immer nur spalten müssen.

Die Community Notes bekommen damit eine neue Rolle: Sie markieren nicht mehr nur Konflikt, sondern auch Verbindung. In einer Plattformwelt, die lange auf Lautstärke und Konfrontation gesetzt hat, ist das ein neuer Ansatz – und vielleicht der Beginn eines anderen Umgangs mit öffentlichen Diskussionen.

Gleichzeitig steht dieser Kurs im Kontrast zu vielen Entscheidungen, die X in den vergangenen Monaten getroffen hat. Der Versuch, gesellschaftliche Einigkeit algorithmisch sichtbar zu machen, wirkt wie ein Gegengewicht zur sonst oft konfliktverstärkenden Dynamik der Plattform. Musk selbst hat sich aus Regierungsprojekten der USA zurückgezogen, während er öffentlich mit Trump ringt – nicht auf sachlicher Ebene, sondern mit Tweets, Vorwürfen und öffentlichen Drohungen. Das Netz reagiert wie gewohnt: mit Reaktionsbildern, Ironie – und kollektiver Faszination.

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Forward to Meta AI: So verändert sich unsere Kommunikation auf WhatsApp

Forward to Meta AI: So verändert sich unsere Kommunikation auf WhatsApp

Ein Threads Post des Tech-Experten Jonah Manzano sorgte jüngst für Aufmerksamkeit in der Digitalbranche: WhatsApp erlaubt ab sofort das Weiterleiten von Nachrichten und Mediendateien an Meta AI.

Nutzer:innen können Fotos, Videos, Sprachnachrichten und Textnachrichten direkt aus dem Chat an Meta AI weiterleiten – etwa um Fragen zu stellen, Inhalte analysieren zu lassen oder Unterstützung bei der Formulierung zu erhalten. Damit verankert Meta AI die KI-Assistenzfunktionen noch tiefer im alltäglichen Kommunikationsverlauf. Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram positioniert WhatsApp zunehmend als Schnittstelle zwischen persönlichem Austausch und automatisierter KI-Interaktion.

Gleichzeitig haben User weiterhin die Möglichkeit, mit dem Feature Enhanced Chat Privacy gezielt gegenzusteuern: Wer es aktiviert, verhindert nicht nur den automatischen Download von Mediendateien, sondern schließt auch Interaktionen mit Meta AI aus – etwa um datensensible Inhalte zu schützen oder den KI-Zugriff bewusst zu unterbinden.

Doch wie wirkt sich diese Entwicklung konkret auf den Umgang mit persönlichen Daten aus? Und wie schlägt sich Meta AI im Vergleich zu alternativen Angeboten wie Perplexity? Dieser Artikel liefert eine Einordnung.


WhatsApp bringt Usernames und personalisierte AI Chatbots

Drei Smartphone Screens zeigen die neue WhatsApp-Funktion zur Erstellung personalisierter KI-Chatbots im AI Studio mit Beschreibung, Persönlichkeitseinstellungen und Avatar-Auswahl.
© WABetaInfo

Meta AI im Chat: Mehr als nur eine Antwortmaschine

Die Funktionsweise ist einfach: Wer innerhalb eines WhatsApp Chats auf eine Nachricht oder Datei tippt und sie an Meta AI weiterleitet, erhält eine KI-generierte Antwort direkt in der Chat-Ansicht. Die Künstliche Intelligenz kann etwa erkennen, welche Pflanze auf einem Foto zu sehen ist, einen Text zusammenfassen oder Alternativformulierungen vorschlagen.

Laut Manzano steht diese Funktion allen offen, die Meta AI auf WhatsApp bereits aktiviert haben. Wichtig: Meta betont, dass die Inhalte nur verarbeitet werden, wenn sie aktiv an die KI weitergeleitet werden – der übrige Chat-Verlauf bleibt davon unberührt.

Meta testet solche KI-Integrationen bereits seit einiger Zeit in mehreren Ländern. In Deutschland ist Meta AI seit dem 20. März 2025 offiziell verfügbar – ein Schritt, den wir in einem früheren Beitrag ausführlich eingeordnet haben:


Meta AI kommt endlich nach Deutschland:
So nutzt du sie auf WhatsApp und Instagram

violetter Hintergrund, Smartphone Mockup mit Meta AI Chat über Flohmärkte in Berlin
© Meta via Canva

Datenschutz im Fokus: Was passiert mit geteilten Bildern?

Die neue Funktion erleichtert den Alltag – bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Denn wer sensible Inhalte wie Familienfotos oder private Sprachnachrichten an Meta AI weiterleitet, muss sich bewusst sein: Diese Daten könnten laut Meta zur Optimierung der Systeme verwendet werden. Zwar betont der Konzern, dass die Verarbeitung anonymisiert erfolgt – doch wie genau diese Anonymisierung aussieht, bleibt vage.

Besonders brisant: Ab dem 26. Juni 2025 will Meta zusätzlich Daten von EU-Nutzer:innen systematisch für das Training der eigenen KI-Modelle nutzen – standardmäßig und ohne aktives Einverständnis. Nur ein manueller Widerspruch über ein spezielles Opt-out-Formular verhindert die Nutzung. Wo dieses Formular zu finden ist und was Nutzer:innen beim Ausfüllen beachten sollten, erklären wir in unserem verlinkten Überblicksartikel.

Auch die Frage, wie WhatsApp künftig mit dem Export von Chats und der automatischen Speicherung von Mediendateien umgeht, bleibt angesichts der zunehmenden KI-Integration zentral. Mit der Funktion Enhanced Chat Privacy hat der Messenger-Dienst bereits reagiert: Wer diese aktiviert, verhindert nicht nur, dass Medien automatisch auf dem Gerät gespeichert werden, sondern auch, dass Chats exportiert oder für KI-Funktionen genutzt werden. Interaktionen mit Meta AI werden in diesem Fall vollständig deaktiviert.

Die Option soll Nutzer:innen mehr Kontrolle über den Umgang mit sensiblen Inhalten geben – etwa in Gruppen-Chats oder bei privaten Dokumenten. Noch weiterführende Einschränkungen, die derzeit als Advanced Chat Privacy getestet werden, zielen auf eine differenziertere Verwaltung von Exportrechten und Speicherverhalten. Diese Schutzmaßnahmen verdeutlichen, wie sehr Meta zwischen KI-Innovation und wachsender Datenschutzkritik balancieren muss.


WhatsApp schränkt Chat-Export ein:
Feature gegen Meta AI und automatische Bildspeicherung

Zwei Smartphone Mockups mit WhatsApp-Einstellungen, WhatsApp-Logo, Schriftzüge und heller Hintergrund
© Meta via Canva

Konkurrenz im Chat: Auch Perplexity ist auf WhatsApp aktiv

Meta AI ist nicht die einzige KI, die sich in Chat-Umgebungen integriert. Auch Perplexity lässt sich seit Ende April direkt über WhatsApp nutzen.

Die Integration ermöglicht es, Fragen zu stellen, Artikel zusammenfassen zu lassen, Bilder zu generieren und Fakten zu überprüfen – alles innerhalb der WhatsApp-Oberfläche. Im Gegensatz zu Meta AI, das stärker auf Konversation und Medienanalyse fokussiert ist, liegt der Schwerpunkt bei Perplexity auf direkter Wissensvermittlung. Die KI liefert Antworten mit Quellenangaben und ermöglicht so eine transparente Informationsbeschaffung. Auf der offiziellen Website heißt es:

Use Perplexity directly inside your favorite social and messaging apps to ask questions, generate images and access real-time search without ever leaving the chat.

Wer die KI unmittelbar im Chat testen möchte, kann dem Link von Perplexity folgen oder die Nummer +1 (833) 436-3285 kontaktieren. Daraufhin startet der Chat mit Perplexity. Wir haben es schon ausprobiert und exemplarisch eine Frage gestellt und ein AI Visual erstellen lassen.

Bei der Bildgenerierung liefert die KI Ergebnisse, ohne auf die KI-Trainingsbasis oder etwaige Lizenzen zu verweisen. Dabei sind die Sicherheitsvorkehrungen nur bedingt vorhanden. Zwar gibt der Chat einen Error vor, wenn man versucht, sexualisierte Inhalte zu erstellen. Ein Bild von Friedrich Merz – oder zumindest ein ähnliches Abbild – im Shirt mit dem Logo der Grünen ließ sich aber problemlos erstellen.

Ausblick: Der Messenger wird zur KI-Zentrale

Die Integration von Meta AI, Perplexity und weiteren KI-gestützten Assistenzen zeigt, wohin sich Messaging Apps entwickeln: Weg von reinen Kommunikationskanälen – hin zu multifunktionalen, KI-gestützten Interfaces. Wo früher Suchanfragen im Browser oder in separaten Apps erfolgten, passiert heute immer mehr direkt in der Chat-Oberfläche.

Für Unternehmen eröffnet das neue Wege der Nutzer:innenansprache. Ob personalisierter Kund:innenservice, interaktive Produktberatung oder Content-Distribution – Messenger werden zu einem zentralen Touchpoint in der digitalen Kommunikation.

Meta setzt mit dem Weiterleitungs-Feature ein klares Zeichen für diese Entwicklung. Wer die Chancen nutzen möchte, sollte die Mechanismen hinter den Tools verstehen – und datensensible Entscheidungen bewusst treffen.

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