xAI schließt EU-User-Daten von KI-Training aus

xAI schließt EU-User-Daten von KI-Training aus

xAI, das KI-Projekt von Elon Musk, hat angekündigt, dass Daten von EU-Nutzer:innen nicht länger für das Training ihrer Modelle verwendet werden. Grund dafür sind rechtliche Bedenken der Datenschutzbehörden der EU. Öffentliche Posts, die auf X (ehemals Twitter) geteilt werden, fließen somit nicht mehr in das Training von xAI ein. Besonders relevant wird dies für die Nutzung des KI-Chatbots Grok, der in der Lage ist, Echtzeitinformationen auf Basis von X-Beiträgen zu liefern. Vor der Änderung wurden die Einstellungen zum Data Sharing Nutzer:innen wie folgt angezeigt:

Einblick in die ehemaligen X-Einstellungen, © Social Media Today

Datenschutz und DSGVO: Parallelen zu Meta und fehlende Opt-in-Option

Der Datenschutz und die strengen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung haben X dazu veranlasst, keine Daten von EU-Nutzer:innen
für das KI-Training zu verwenden. Laut DSGVO müssen Unternehmen die ausdrückliche Erlaubnis der User einholen, bevor deren Daten für solche Zwecke genutzt werden dürfen. Da X keine Option für diese Zustimmung anbot, wurde nun beschlossen, EU-Daten vollständig aus den Trainingsdatensätzen auszuschließen. Hierdurch verliert X den Zugriff auf die Daten von 20 Prozent seiner User – insgesamt etwa 100 Millionen Menschen. Mit der Entscheidung steht X nicht allein, denn auch andere Firmen wie Meta sahen sich in der Vergangenheit bereits dazu gezwungen, die Nutzung von Daten europäischer Nutzer:innen aufgrund der DSGVO zu stoppen.

Auswirkungen für Nutzer:innen: Weniger Features und Echtzeitinformationen

Für EU-Nutzer:innen heißt das vor allem, dass ihre Daten besser geschützt sind, da sie ohne ihre ausdrückliche Zustimmung nicht für das KI-Training verwendet werden können. Auf der anderen Seite bringt das auch Nachteile mit sich: Der Grok Chatbot, der seit kurzem auch in Europa verfügbar ist, verliert wichtige Echtzeitdaten aus der EU. Somit kann er weniger präzise Informationen zu aktuellen Geschehnissen liefern. Und Nutzer:innen in der EU werden möglicherweise nicht dieselben Features genießen können wie diejenigen in anderen Regionen.

Ob und wann X eine Lösung für das Zustimmungsproblem findet, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen sich Nutzer:innen in der EU mit einem etwas eingeschränkten Funktionsumfang abfinden. Dafür gibt es einen klaren Mehrwert: mehr Datenschutz.


Nach Kritik:
Meta legt KI-Training in der EU auf Eis

Foto von Julian Christ auf Unsplash (Änderungen vorgenommen via Canva)

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Threads Feed Ads in Vorbereitung: Was Meta zur Timeline sagt

Threads Feed Ads in Vorbereitung: Was Meta zur Timeline sagt

Seit Monaten wird über die Einführung von Werbung auf Metas Plattform Threads spekuliert. Immerhin hat der Social-Media-Konzern erst kürzlich verkündet, dass inzwischen über 200 Millionen monatlich aktive User auf dem textbasierten Medium aktiv sind. Daher bietet sich die Werbemonetarisierung an, während auch Advertiser viel Interesse am Inventar in diesem Bereich des Meta-Kosmos zeigen dürften. Noch im August hat Meta jedoch dementiert, eine Timeline für Ads auf Threads zu haben oder gar schon Anzeigen dort zu testen. Jetzt ist aber ein deutlicher Hinweis auf einen möglichen zeitnahen Roll-out direkt in Metas Werbe-Management aufgetaucht.


Ads auf Threads?

Meta macht Ansage nach Spekulationen

Threads-Startbildschirm und Instagram-Logo auf Smartphone
© Azamat E – Unsplash


Threads Ads doch noch 2024?

Die aktuelle Threads-Entwicklung deutet auf eine Integration von Werbung hin. Ein paar Zukunftspläne hat Instagram-Chef Adam Mosseri im Frühsommer 2024 im Interview mit Casey Newton auf Platformer diskutiert. Er erklärte darin auch, dass er sich mehr Unabhängigkeit von Instagram für die textbasierte Plattform wünscht.

[…] My hope is that Threads gets more independent over time. It’s still deeply integrated with Instagram — you can sign in with the same account, you can automatically follow the same accounts, and we show Threads content in Instagram. But over time, I want it to be more and more independent. We’re working on things like Threads-only accounts and data separation. As we iterate on the product, it’s gonna differentiate more and more.  There’s a strong correlation between people who curate their Threads graph and people will stick around with Threads. It’s nice that you can just follow all the same accounts to get started. But if you just do that, it doesn’t usually seem to be enough. So I do think the graphs will differentiate more and more over time as well […].

Inzwischen ist der Zusatz, dass Threads eine Instagram App ist, nicht mehr in den App Stores zu sehen. Gegenüber Bloomberg gab Mosseri zudem an, dass Plattform auch auf eine Ads-Integration „eher früher als später“ hofft. Man warte aber noch auf die richtige Gelegenheit. Im Frühjahr gab es bereits Spekulationen, dass noch 2024 Ads für die App kommen. Ein Mitglied des Presse-Teams erklärte gegenüber Digiday seinerzeit:

Since our priority is to build consumer value first and foremost, there are no ads or monetization features currently on Threads. At this time, we encourage businesses to experiment with Threads as part of their organic social strategy where it makes sense.

Allerdings soll Meta Advertisern in Aussicht gestellt worden sein, noch 2024 Anzeigen auf Threads platzieren zu können. Diese Angaben sind bisher nicht bestätigt. Und Meta selbst gab noch im August an via Instagram-Sprecher Alec Booker an:

We’re not testing ads in Threads at this time, and there is no immediate timeline for monetization.

Trotzdem gibt es konkrete Hinweise auf eine Werbeeinführung in der nahen Zukunft. Der App Researcher Alessandro Paluzzi entdeckte bereits vor einiger Zeit im Code der App Sponsored Labels.

Kurz darauf fand der Social-Media-Experte Bram Van der Hallen im Meta Ads Reporting einen untrüglichen Verweis. Dort konnte er auf die Option Threads Feed Ads zugreifen – wenngleich diese noch keine Platzierung auf der Plattform erlaubte.

In einem LinkedIn Post führte er seine Entdeckung aus und schrieb unter anderem:

[…]. A new ‚Threads Feed‘ placement would mean that advertisers can show ads in the Threads feed itself, right between organic posts. How the creative type would look and which options it would feature is to be seen, but I assume it would be similar to how ads are shown in the X (Twitter) feed […].

Wir dürfen nun gespannt darauf warten, ob Meta tatsächlich noch 2024 Werbung zu Threads bringt. Bei der Meta Connect am 25. und 26. September gäbe es die Gelegenheit, über entsprechende Pläne zu informieren. Zu diesen würde passen, dass Meta erst kürzlich Insights als Performance Check für User für Threads bereitgestellt hat.


Threads bringt Insights:

Performance Check mit einem Klick

Bunte abstrakte Formen, Würfel mit Threads Logo in der Mitte, Weiß auf Schwarz
© Mohamed Nohassi – Unsplash

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Wie bei Instagram: TikTok launcht Notes-Kopie

Wie bei Instagram: TikTok launcht Notes-Kopie

TikTok erweitert die eigene Social-Media-Plattform mit einer neuen Funktion, die auf Instagram bereits letztes Jahr etabliert wurde. Was dort als Notes großgezogen wurde, heißt auf TikTok nun Thoughts. Ähnlich wie bei Instagram können User kurze Textnachrichten jetzt direkt in ihre Profilübersicht posten, die Followern bis zu 24 Stunden angezeigt werden.

Warum das Feature nicht auch Notes heißt? Aufmerksamen Leser:innen mag unlängst aufgefallen sein, dass TikTok schon in der Vergangenheit ein Add-on launchte, welches den Namen TikTok Notes trug. Dabei handelte es sich um eine Standalone App, die visuell stark an Pinterest erinnert, während die Nutzung von Instagram inspiriert ist. Damit wollte TikTok einen Ort schaffen, an dem es primär um Foto-Content ging. TikTok Thoughts jedoch soll laut Threads User Jonah Manzano wie folgt aussehen:

Wie auf TikTok, so auch auf Instagram

Bereits im Januar 2023 launchte Instagram die Notes-Funktion. Es handelt sich dabei um kurze Beiträge mit maximal 60 Zeichen, die nur temporär angezeigt werden. Dabei sind Notes eher privat, denn sie werden nur Close Friends oder Personen, denen zurückgefolgt wird, angezeigt. Beginnend als Add-on in der DM-Ansicht wurde die Funktion weiter in die Profilansicht sowie auch als Reaktion auf Posts und Reels ausgerollt. Ähnlich wie bei TikTok wird damit darauf abgezielt, dass Engagement und Community Building angekurbelt werden. So werden die Instagram Notes in der App dargestellt:

Instagram pusht Notes extrem – erst im Mai wurde die Ansicht um drei zusätzliche Features ergänzt: Notes liken, Accounts taggen und mit Prompts zu Reaktionen animieren. Zu vermuten ist es, dass die kompakte Anzeige in Zukunft Anzeigeort von Werbung sein könnte und die Funktion deswegen gefördert und kopiert wird. Immerhin befindet sich Meta konstant auf der Suche nach Monetarisierungsoptionen, um den Umsatz zu steigern. Welche Erwartungen TikTok an die Thoughts-Kopie hat und ob sich die Funktion durchsetzt, bleibt konkret noch abzuwarten.


Instagram Notes im Profil hinzufügen:
So geht’s

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Visuelles Branding auf Instagram: Das sind die neuen Chat Themes für Marken

Visuelles Branding auf Instagram: Das sind die neuen Chat Themes für Marken

Instagram hat ein spannendes Update für Brands, die auf Instagram mit ihren Kund:innen kommunizieren, herausgebracht: Die Branded Chat Themes erlauben es Marken, ein personalisiertes und auf die eigene Brand abgestimmtes Chat-Thema für jede Konversation auf der Plattform einzusetzen.

Mit den markenspezifischen Chat Themes kann die Brand-Identität im Austausch mit den Kund:innen direkt vermittelt und gestärkt werden. Die Nutzung des Features kann für Brands auf Instagram ein sinnvoller und vor allem unkomplizierter Weg sein, ihre Corporate Identity zu betonen und eine konsistente Markenkommunikation sicherzustellen. Das schafft nicht nur Wiedererkennungswert, sondern kann auch zur Kund:innenbindung beitragen.

Wie Instagram erklärt, wird das jeweilige Design in jedem aktiven Chat auf der Plattform zu sehen sein. Es gibt jedoch Ausnahmen – für Broadcast Channels und Gruppen-Chats ist die Funktion (noch) nicht freigeschaltet. Ein anderes Feature, das jetzt auch in der Story Groupchat Energy freisetzt, hat Instagram kürzlich gelauncht: Es ist nun offiziell möglich, Stories zu kommentieren.


Jetzt offiziell:
Instagram Stories kommentieren und Groupchat Energy freisetzen

© Instagram via Canva

Im Gegensatz zur Kommentarfunktion für die Story wurden die Branded Chat Themes von Instagram bislang nicht offiziell angekündigt. Demnach ist auch noch nicht viel über das neue Feature bekannt; es fehlen etwa Informationen darüber, wie genau die Chat Themes erstellt werden. Für Brands heißt es zunächst also: Abwarten. Mit etwas Glück wird die Funktion im Laufe der kommenden Monate umfassend ausgerollt.


Die Erfolgsformel von Branded Content und Social Content Distribution

© Panos Sakalakis – Unsplash

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AI News: Claude Enterprise und neuer OpenAI Channel sind da

AI News: Claude Enterprise und neuer OpenAI Channel sind da

Die Tech-Branche darf sich auf große Updates gefasst machen. OpenAI und Anthropic sorgen für neue Möglichkeiten im Umgang mit hochfunktionalen AI Tools. Auf die ganz große Ankündigung von OpenAI warten wir noch – doch es gibt bereits Hinweise auf deren Natur. Anthropic hingegen hat jüngst mit Claude for Enterprise einen weiteren Meilenstein für das eigene KI-Chatbot-Modell erreicht.

Claude for Enterprise bietet Unternehmen kontrollierten KI-Einsatz und mehr Performance-Optionen

Mit dem KI-Bot Claude können User auf vielfältige Weise komplexe Aufgaben bearbeiten. Und mit der neuen Enterprise-Version haben sie jetzt auch die Möglichkeit, dafür in einem gesicherten Rahmen Unternehmensinformationen miteinzubeziehen. Im März stellte Anthropic die Modelle Sonnet, Opus und Haiku aus der Familie Claude 3 vor. Dann stellte das Unternehmen im Mai endlich Claude und die Claude App auch in Europa zur Verfügung. Im Juni kamen dann Sonnet 3.5 und die Artifacts hinzu. Wenn User Claude bitten, Inhalte wie Code-Schnipsel, Textdokumente oder Website Designs zu erstellen, werden diese Artifacts in einem eigenen Fenster neben der Konversation angezeigt. Dies schafft einen dynamischen Arbeitsbereich, in dem Nutzer:innen Claudes Kreationen in Echtzeit sehen, bearbeiten und weiterentwickeln können.

Neu ist jetzt Claude for Enterprise.

Das Modell speziell für Unternehmen bietet eine native GitHub-Integration. Damit können Teams Code-Elemente von GitHub direkt bei der Claude-Nutzung mitlaufen lassen. Es ist aktuell in der Betaphase für erste User verfügbar. Teams können zudem laut Anthropic durch die Kombination von Artifacts und Projects eine Ende-zu-Ende-Lösung schaffen, um den Weg von der Idee bis zum Output über das KI-Tool zu optimieren. Produkt-Manager können sogar Spezifikationen für Claude hochladen, um einen Prototyp des Produkts von der KI zu erhalten. Neu sind zudem die riesigen 500k-Kontextfenster und Sicherheitsoptionen wie Single Sign-on, rollenbasierter Zugriff und Audit Logs zur Kontrolle.

GitLab und Midjourney haben das neue Tool bereits getestet. Die Team-Mitglieder der Unternehmen haben mithilfe von Claude Output generiert, wobei das KI-Tool im Arbeitsprozess die Kreativität und Produktivität gefördert hat. Jedenfalls erklärt Caleb Kruse, Chief of Staff bei Midjourney:

Claude has been an incredible virtual collaborator for Midjourney. We use Claude for everything from summarizing research papers, to doing Q&A with user feedback notes, to iterating on our moderation policies. We’re excited to keep working alongside Claude as we grow and explore new domains.

Enterprise-Versionen der eigenen KI-Tools bieten unter anderem auch Google, Microsoft und OpenAI an.

OpenAI Newsroom jetzt auf X aktiv: Kommt bald die Ankündigung zur neuen KI?

Das nach dem Launch von ChatGPT weltweit bekannt gewordene KI-Unternehmen OpenAI steht womöglich vor einer großen Ankündigung. Immerhin wurde kürzlich eigens ein neuer X Account für den Bereich OpenAI Newsroom angelegt, mit den Worten: „We have so much to tell you, we needed another account […].“

Noch gibt es auf dem Account keine Ankündigung. Aber die könnte schon bald folgen. Es gibt Hinweise darauf, dass OpenAI schon im Herbst eine brandneue KI vorstellt, die unter dem Projektnamen Strawberry entwickelt wurde. Die KI soll besonders im Bereich technischer Logik – von Mathematik bis hin zur Programmierung – als besonders belastbar hervortreten. Möglicherweise wird OpenAI diese neue KI dann auch via ChatGPT zur Verfügung stellen. Eine Integration des SearchGPT-Prototyps könnte künftig ebenfalls in ChatGPT integriert werden.


Das ist OpenAIs geheimes Project Strawberry

Erdbeere vor futuristischem Hintergrund
© KI-generiert mit Adobe Firefly

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Ads bis Jahresende, Revenue Sharing für Publisher und Search im neuen Gewand: Die Vision der Google-Konkurrenz Perplexity

Ads bis Jahresende, Revenue Sharing für Publisher und Search im neuen Gewand: Die Vision der Google-Konkurrenz Perplexity

Die Internetsuche wird sich im KI-Zeitalter grundlegend verändern. Davon zeugen bereits Entwicklungen wie AI Overviews auf Google, die Copilot-Integration auf Bing und die Tendenz vieler User, über KI-Bots wie ChatGPT zu suchen. Der State of Search 2024 von Claneo und Appinio unterstreicht diese Entwicklungen bei Nutzer:innen. Demnach suchen bereits rund ein Drittel der Befragten mit ChatGPT und Co. Und OpenAI arbeitet bereits an einer dedizierten AI-Suche als Google-Konkurrenz: SearchGPT.

Derweil zeigt sich im Report auch, dass bereits 20 Prozent der Befragten in Deutschland mindestens einmal pro Woche auf AI Answering Machines wie Perplexity zurückgreifen. Das Unternehmen möchte sich als Zukunft der Suche etablieren und dabei auf die mannigfaltigen Fähigkeiten hochfunktionaler KI-Modelle wie Claude 3.5 Sonnet von Anthropic und GPT-4o von OpenAI zurückgreifen.

Das erst 2022 gegründete Startup möchte die aber nicht nur Sucherfahrungen mit Gen AI anreichern, sondern eine ganz neue Art des Suchverhaltens prägen. So erklärt uns Chief Business Officer Dmitry Shevelenko im Interview:

Perplexity […] beantwortet […] Suchanfragen mit zusammenhängenden Antworten, wie in einem Gespräch. […] Darüber hinaus bietet Perplexity ein interaktives Erlebnis mit Folgefragen und Klarstellungen und ist in der Lage, selbst komplexe Sachverhalte zu ‚verstehen‘. Das kontextuelle Verständnis ermöglicht präzise und differenzierte Antworten und spart viel Zeit. 

Neue Pro Search, Discover Feed und Feature Updates: Perplexity für immer mehr User relevant

Aktuell hat Perplexity rund 15 Millionen monatlich aktive User, Tendenz steigend. Davon berichtet Search Engine Land unter Berufung auf die eigenen Angaben des KI-Startups. Im Mai 2024 kam die AI Answering Machine nach Daten von Similarweb auf über 85 Millionen Visits. Vor allem die besondere Darstellung von Antworten (eher als Suchergebnisse) soll User anziehen.

Perplexity wurde von ehemaligen Mitarbeitern von Meta, OpenAI, Quora und Databricks gegründet. Seit dem Frühjahr 2024 weist das Unternehmen eine Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar auf. Zu den Investor:innen zählen neben Amazon-Gründer Jeff Bezos unter anderem der CEO von Y Combinator, der Figma CEO und NVIDIA. Das KI-Startup setzt auf präzise Informationsvermittlung dank Gen AI, einen Content Feed wie auf anderen Plattformen und neuerdings auch den Werbekontext. Dabei möchte die AI Answering Machine die Suche im Internet revolutionieren. Damit steht Perplexity nicht allein da; doch die neue Pro Search soll der Suchoption eine besondere Stellung verleihen.

Die Pro Search ergänzt Perplexitys Quick Search, welche vor allem für die schnelle und prägnante Beantwortung wenig komplexer Fragen gedacht ist. Dabei soll die Pro Search neuerdings irrelevante Informationen filtern können. Für die Pro Search – die auch User ohne Abonnement bis zu fünf Mal alle vier Stunden nutzen können – wurde unter anderem die mehrstufige Argumentation eingeführt. Damit können User das System dazu veranlassen, einen Plan für die Fragenbeantwortung zu erstellen und in mehreren Schritten Hinweise zu geben.

Diese neue Pro Search ist nur eine von vielen Neuerungen, die Perplexity in petto hat. So können jetzt auch Android User auf Voice-to-voice Answers setzen, diverse Sprachen nutzen (auch Deutsch) und auf eine Yelp-Integration bauen.

Dank einer Kooperation mit Tako können User via Perplexity auch visualisierte Dateninformationen einsehen.

Überdies liefert der personalisierbare Discover Feed kuratierte Themen mit einer knappen Zusammenfassung von Perplexity und dem Hinweis auf ähnliche Themenelemente. Für Publisher dürfte dabei besonders relevant sein, dass Perplexity die Quellen explizit hervorhebt und verlinkt.

Beispiel für einen kuratierten Beitrag aus dem Discover Feed, Screenshot © Perplexity, Titelbild, Navigationsleiste links, einzelne Textelemente und Perplexity-Logo
Beispiel für einen kuratierten Beitrag aus dem Discover Feed (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), Screenshot © Perplexity

Und über das neue Feature Perplexity Pages können Creator und Autor:innen ihre Recherchen und Beiträge in visuell ansprechender Form für andere User und Suchende als Artikel bereitstellen. Das erinnert ein wenig an Artikel auf LinkedIn.


Google-Konkurrenz Perplexity:
Neuer Discover Feed und erste Ad

Smartphone vor schwarzem Hintergrund
© Perplexity, Screenshot via Canva


Werbepotential und auch Kritik: Das treibt Perplexity um

Der Perplexity-Kosmos wächst also kontinuierlich und Shevelenko meint:

[…] Wir bearbeiten weltweit bereits 230 Millionen Suchanfragen pro Monat und die Zahl steigt weiter. Das ist eine großartige Entwicklung, wenn man bedenkt, dass wir vor nicht einmal zwei Jahren gestartet sind. Ich möchte keine konkrete Zahl als unser Ziel nennen, aber ich kann sagen, dass wir sehr, sehr optimistisch in die Zukunft blicken. 

Gleichwohl muss sich das Unternehmen auch mit der Kritik auseinandersetzen, dass manche Beiträge von Medien ohne Zustimmung für die eigenen Ergebnisse gescrapt worden sein sollen. Eine Reaktion Perplexitys auf die Vorwürfe war, Quellen prominenter anzeigen zu wollen. Das ist bei den Antworten der KI-Suche auch durchaus zu erkennen, sie tauchen oben über den Textinhalten auf. Im Rahmen der KI-basierten Suchergebnisse beziehungsweise Antworten von Perplextiy sollen schon bald auch native Ads erscheinen. Eine Timeline liefert Dmitry Shevelenko im Interview weiter unten. Schon jetzt gibt es allerdings das Perplexity Publisher-Programm. DER SPIEGEL, Time Magazine, Fortune, Entrepreneur undd The Texas Tribune sind bereits als Kooperationsunternehmen dabei. Sie erhalten eine Umsatzbeteiligung, Zugang zu den Perplexity APIs und Enterprise Pro für alle Mitarbeiter:innen. Aravind Srinivas, CEO von Perplexity, erklärt:

Wir haben das Publisher-Programm so gestaltet, dass es einen nachhaltigen und skalierbaren Weg ermöglicht, Anreize für alle Beteiligten zu schaffen. Wir schätzen es sehr, dass uns unsere Publisher-Partner so wertvolles Feedback zur Ausgestaltung des Programms gegeben haben. Von Beginn an haben wir daran geglaubt, dass wir ein System bauen können, das ein Gewinn für das gesamte Internet ist. Dies hier ist nur der erste Schritt.


Native Ads in verwandten Fragen:

Google-Konkurrenz Perplexity plant Werbung

Screenshot perplexity.ai, Startseite von Perplexity AI
Screenshot perplexity.ai


Um der AI Answering Machine in diversen Märkten mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, baut Perplexity auf Kooperationen, etwa mit der Deutschen Telekom, und einen ganz besonderen eigenen Werbeansatz samt Mock Trailer.

Auch darüber informiert uns der Chief Business Officer und meint:

[…] Es schwirrt so viel Information im Internet herum, und Technologie kann uns helfen, die wirklich relevanten Informationen zu finden. Und zwar schneller als je zuvor. 

Erfahre mehr über die Werbepläne, Hinweise auf ein Revenue Sharing für Publisher und die Suchbranche in drei Jahren in den Ausführungen von Dmitry Shevelenko.

Das Interview

OnlineMarketing.de: Perplexity ist ein Echtzeit-Antwortmaschine – wie wichtig ist die Unterscheidung zu einer Suchmaschine? 

Dmitry Shevelenko: Bei Suchmaschinen wie Google geben die Nutzer:innen ihren Suchbegriff ein und erhalten als Antwort seitenweise Hyperlinks, von denen viele Spam und SEO-Müll sind. Perplexity dagegen beantwortet solche Suchanfragen mit zusammenhängenden Antworten, wie in einem Gespräch. Und im Gegensatz zu anderen LLMs wie ChatGPT kann Perplexity auf Echtzeitinformationen zugreifen und seine Quellen als Referenz zitieren, sodass die Nutzer:innen genau wissen, auf welche Informationen sich Perplexity in seiner Antwort bezieht. 

Darüber hinaus bietet Perplexity ein interaktives Erlebnis mit Folgefragen und Klarstellungen und ist in der Lage, selbst komplexe Sachverhalte zu „verstehen“. Das kontextuelle Verständnis ermöglicht präzise und differenzierte Antworten und spart viel Zeit. 

Was ist in deinen eigenen Worten der größte Vorteil von Perplexity gegenüber herkömmlichen Suchmaschinen?

Jeden Tag stellen wir Milliarden von Fragen an Suchmaschinen. Doch oft ist das Ergebnis frustrierend. Statt einer Antwort erhält man eine Liste von Hyperlinks, die nach SEO und nicht nach Relevanz sortiert sind, und muss jeden einzelnen durchsuchen, um die gesuchte Information zu finden. Suchmaschinen sind deshalb so nutzerfeindlich geworden, weil sie ganz auf Werbeeinnahmen ausgerichtet sind. 

Bei Perplexity hingegen stehen die Benutzer:innen im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu Suchmaschinen liefert Perplexity schnelle Ergebnisse, eine umfassende Zusammenfassung, die Quellen, und das alles auf unterhaltsame Weise. Die Suche mit Perplexity macht Spaß! Lernen und Neugier werden so wieder zu etwas Tollem, statt einschüchternd zu sein. 

Dmitry Shevelenko

In welchem Bereich muss Perplexity deiner Meinung nach noch effizienter werden, um mit der Konkurrenz mithalten zu können? 

Was wir sehr oft hören: Sobald die Leute Perplexity ausprobiert haben, verstehen sie sofort, warum es das bessere Produkt ist. Eine der größten Herausforderungen für uns ist aber, dieses Bewusstsein erst einmal aufzubauen und Menschen dazu zu bringen, Perplexity auszuprobieren, wenn Tools wie Google so tief in die Geräte und Browser integriert sind, die wir alle benutzen. 

Aus diesem Grund sind strategische Partnerschaften wie die mit der Deutschen Telekom so wichtig für uns: Unsere Partner:innen können auf diese Weise ihren Kund:innen neue Services anbieten und wir steigern gleichzeitig unsere Brand Awareness. 

Darüber hinaus steigern wir unsere Bekanntheit durch Werbekampagnen, zum Beispiel haben wir kürzlich eine sehr kreative, hyperlokale OOH-Kampagne mit prominenten Fußballern in Deutschland durchgeführt. Auch unser erster großer Werbespot „The Know-It-Alls“ war sehr erfolgreich. All dies zielt natürlich darauf ab, unsere Nutzer:innenzahlen zu erhöhen. 

Habt ihr ein klares Ziel hinsichtlich der Nutzer:innenzahlen, die ihr bis zum Ende des Jahres erreichen möchtet?

Die Anzahl der Suchanfragen pro Tag ist für uns ein wertvollerer Parameter als die Anzahl der Nutzer:innen, denn sie zeigt nicht nur das Wachstum, sondern auch, dass sich die Menschen weiterhin mit Perplexity beschäftigen. Wir bearbeiten weltweit bereits 230 Millionen Suchanfragen pro Monat und die Zahl steigt weiter. Das ist eine großartige Entwicklung, wenn man bedenkt, dass wir vor nicht einmal zwei Jahren gestartet sind. Ich möchte keine konkrete Zahl als unser Ziel nennen, aber ich kann sagen, dass wir sehr, sehr optimistisch in die Zukunft blicken. 

Die kuratierten Artikel im Perplexity Feed und die KI-Antworten heben verschiedene Quellen sehr prominent hervor, was für Publisher interessant sein könnte. Wie sieht euer Ansatz zur Unterstützung von Publishern aus?

Wir wissen, dass ein gesundes und florierendes Medienökosystem eine Schlüsselrolle für unseren Erfolg spielt. Wenn wir nicht in der Lage sind, den Menschen Informationen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, können wir unser Wertversprechen nicht einhalten. Aus diesem Grund entwickeln wir derzeit ein Revenue-Sharing-Programm für Publisher, bei dem sie eine Vergütung erhalten, wenn eine Seite von ihrer Website als Quelle in Perplexity zitiert wird. In den kommenden Wochen werden wir weitere Details zu diesem Programm bekannt geben, einschließlich der teilnehmenden Publisher.

Sind gesponserte Artikel im Feed eine Option neben der gesponserten Suche oder den Antwortvorschlägen?

Derzeit arbeiten wir an einer Option, bei der Brands Folgefragen sponsern können. 40 Prozent unserer Nutzer:innen stellen bereits solche Folgefragen. Daher ist das für uns ein gutes Format, um Werbung auf unserer Plattform zu testen. Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass wir Werbung nur so in unsere Plattform integrieren, dass sie das Nutzer:innenerlebnis nicht negativ beeinflusst. 

Plant ihr, in nächster Zeit Werbung einzuführen? Du hast es in der Vergangenheit schon erwähnt, gibt es einen Zeitplan?

Ja, wir planen, Werbung einzuführen. Aktuell gehen wir davon aus, dass das noch vor Jahresende geschehen wird. 

Kannst du uns mehr über künftige LLM-Nutzungen sagen, die für technisch versierte Nutzer:innen von Interesse sein könnten?

Wir freuen uns, wenn wir neue Modelle in unsere Dienste integrieren können, sobald sie von den LLM-Unternehmen auf den Markt gebracht werden. Vor kurzem haben wir GPT-4 Omni und Claude 3.5 Sonnet von Anthropic aufgenommen. Wir bieten diese Modelle neben unserem eigenen LLM Sonar an, das eine optimierte Version des LlaMa 3 70B von Meta ist. Pro-Nutzende können frei zwischen den verschiedenen Modellen wählen und nach Belieben zwischen ihnen wechseln. 

Perplexity hat kürzlich eine große Werbekampagne mit dem Titel „The Know-It-Alls“ gestartet. Arbeitet ihr auch mit Kreativen wie jenen auf TikTok zusammen, um vor allem bei technikaffinen Menschen eine höhere Nutzung zu erreichen?

Wir haben zum Start unserer Werbekampagne „The Know-It-Alls“ mit einigen Social Media Influencern zusammengearbeitet. Zurzeit gibt es solche Kooperationen aber nicht. Das wird sich wahrscheinlich bald ändern – stay tuned! 

Was ist, in deinen Worten, Perplexitys Vision? 

Menschen sind von Natur aus neugierig. Wir wollen es ihnen leichter machen, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und die Informationen zu finden, die sie suchen – unabhängig von ihrem Hintergrund. Es schwirrt so viel Information im Internet herum, und Technologie kann uns helfen, die wirklich relevanten Informationen zu finden. Und zwar schneller als je zuvor. 

Wie können Unternehmen von der Nutzung von Perplexity profitieren?

Für Unternehmen haben wir vor kurzem Perplexity Enterprise Pro eingeführt. Diese Version bietet alle Funktionen unserer Pro-Version, einschließlich einer unbegrenzten Anzahl von Suchanfragen, einer freien Auswahl der besten und neuesten LLMs, Sprachsuche, Bilderzeugung und vielem mehr. Mehr noch: Sie erfüllt die höchsten Datenschutz- und Sicherheitsstandards, die für Unternehmen natürlich unerlässlich sind; sie bietet eine sehr effiziente Benutzerverwaltung wie zum Beispiel Single Sign-On; und Unternehmen können auch ihre eigenen Dateien in Perplexity hochladen und auslesen. 

So können Unternehmen und ihre Mitarbeitenden Zeit sparen, effizienter und besser arbeiten und Perplexity je nach Bedarf auf viele Arten und für ganz unterschiedliche Zwecke nutzen. Viele namhafte Unternehmen verwenden Perplexity bereits, darunter Zoom und HP.

Was glaubst du, wie der Markt für Such- und Antwortmaschinen in drei Jahren aussehen wird?

Unser Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die die Bedürfnisse unserer Nutzer:innen wirklich nachvollzieht. Wenn sie zum Beispiel eine Suchanfrage stellen, wollen wir genau verstehen, ob sie zu einer bestimmten Website navigiert werden wollen oder ob sie breiter zu dem Thema recherchieren wollen. Auch die Entwicklung der multimodalen Suche ist sehr vielversprechend. Im Moment sind text- und sprachbasierte Prompts möglich, aber wir gehen davon aus, dass in Zukunft auch die Suche über Bilder und Videos möglich sein wird.  

Wir glauben, dass mit der fortschreitenden Entwicklung der KI auch KI-Agenten entstehen werden, die Aufgaben selbständig erledigen können. Stell dir vor, du könntest einen Flug, ein Hotelzimmer oder eine Tour direkt über Perplexity buchen, ohne auf eine separate Website gehen zu müssen. Oder dass dein KI-Agent die Reservierung direkt vornimmt, nachdem du das System nach einer Restaurantempfehlung gefragt hast. Wir würden eine große Veränderung sehen: Weg von der reinen Informationszusammenfassung, hin zu Handlungen durch die KI im Dienste der Nutzer:innen. 

Welche Plattformen nutzt du selbst, um Antworten auf alle Fragen zu erhalten, die du in einem digitalen Kontext stellst?

Perplexity natürlich!


Wir danken Dmitry Shevelenko herzlich für die Ausführungen im schriftlichen Interview.

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